Dieser Artikel beschreibt, wie Differenzen im Cent-Bereich beim Berechnen von Brutto-Werten und Steuer-Werten entstehen.
Bei der UVA-Berechnung von FinanzOnline im Vergleich zu FreeFinance kann das kurz verunsichern - hier erfahren Sie, wie Sie mit den Differenzen umgehen können.
FreeFinance berechnet die Umsatzsteuer auf Basis der einzelnen Rechnungszeilen bzw. Buchungszeilen, rundet auf Zeilenebene auf zwei Nachkommastellen und summiert die gerundeten Werte.
In FinanzOnline wird hingegen als Bemessungsgrundlage die Netto-Gesamtsumme herangezogen und auf dieser Basis wird der Steuerbetrag errechnet - und dann gerundet.
Durch diese unterschiedliche Reihenfolge der Rundung entstehen schließlich die Differenzen.
👉 Diese Problematik tritt übrigens in allen gängigen Buchhaltungsprogrammen auf. In aller Regel stellt dies auch für das Finanzamt kein Problem dar.
Buchung 1: Nettobetrag: 100,34 €
→ USt (20 %): 100,34 € × 0,2 = 20,068 € → 20,07 € (gerundet)
Buchung 2: Nettobetrag: 200,68 €
→ USt (20 %): 200,68 € × 0,2 = 40,136 € → 40,14 € (gerundet)
Buchung 3: Nettobetrag: 150,99 €
→ USt (20 %): 150,99 € × 0,2 = 30,198 € → 30,20 € (gerundet)
FreeFinance (Einzelberechnung):
Umsatzsteuer gesamt: 20,07 € + 40,14 € + 30,20 € = 90,41 €
FinanzOnline (Gesamtberechnung):
Netto gesamt: 100,34 € + 200,68 € + 150,99 € = 452,01 €
Umsatzsteuer auf Gesamtsumme: 452,01 € × 0,2 = 90,402 € → 90,40 € (gerundet)
👉 Im Ergebnis ergibt sich also eine Rundungsdifferenz in Höhe von 1 Cent zwischen der Berechnung in FreeFinance und der Berechnung auf Basis der Gesamtsumme in FinanzOnline.
Überwiesen (im Falle einer Zahllast) bzw. als Gutschrift am FA-Verrechnungskonto (im Falle einer Gutschrift) ausgewiesen sollte immer jener Betrag werden, den das Finanzamt vorschreibt bzw. berechnet.
Im obigen Beispiel wären dies also 90,40 €.
Über das Steuerjournal werden in Optimalfall (gerade in der EA-Rechnung geschieht das oftmals nicht) die Salden auf den Steuerkonten umgebucht, bis diese schließlich auf dem Verrechnungskonto Finanzamt 3390 landen.
Je nachdem, in welche Richtung sich die Rundungsdifferenz auswirkt, ist auf dem Konto 7818 - Rundungsdifferenzen ein Ertrag oder ein Aufwand in Höhe der Rundungsdifferenz zu erfassen.
Im Falle eines Ertrags (Vorschreibung durch FinanzOnline ist niedriger als Berechnung in FreeFinance, wie im Beispiel oben):
Zu erfassen ist eine neue Korrekturbuchung vom Konto 3390 - "Verrechnungskonto Finanzamt" auf das Konto 7818 - "Rundungsdifferenzen" mit negativem Betrag.
Im Rahmen der Doppelten Buchhaltung kann alternativ auch eine neue Korrekturbuchung vom Konto 3390 - "Verrechnungskonto Finanzamt" auf das Konto 4845- "Rundungsdifferenzgewinne" mit positivem Betrag erfasst werden.
Im Falle eines Aufwands (Vorschreibung durch FinanzOnline ist höher als Berechnung in FreeFinance):
Zu erfassen ist eine neue Korrekturbuchung vom Konto 3390 - "Verrechnungskonto Finanzamt" auf das Konto 7818 - "Rundungsdifferenzen" mit positivem Betrag.