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Kostenrechnung ⇒ einfach erklärt
Die Kostenrechnung bildet einen Bestandteil des internen Rechnungswesens eines Unternehmens. In der Kostenrechnung wird abgebildet, welche Kosten wo im Unternehmen anfallen. Damit ist die Kostenrechnung zugleich Schnittstelle zur Fakturierung und damit externen Rechnungslegung des Unternehmens.
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Übersicht
Unternehmenskosten | Internes Rechnungswesen
Allgemeine Aufgabe der betrieblichen Kostenrechnung ist die Erfassung, Verteilung und Zurechnung der Kosten, die im Unternehmen bei der Erstellung der eigenen Leistung entstehen. Man spricht dabei von den Werteinsätzen, die bei der betrieblichen Leistungserstellung entstehen.
- Die Kosten sind also Werteinsätze des Unternehmens zur Leistungserstellung.
Die Kostenrechnung dient der Erfassung und Zuordnung von Kosten der betrieblichen Leistungserstellung:
- Als betriebliche Leistungserstellung sind nicht nur die für den Markt bestimmten, sondern auch die innerbetrieblichen Leistungen, dazu zählen beispielsweise auch Leistungen der Werksküche, zu verstehen.
Entsprechend den Arbeitsschritten der Kostenrechnung kann man folgende Kostenrechnungsstufen unterscheiden:
Kostenerfassung | Kostenverteilung | Kostenzurechnung |
---|---|---|
Welche Kosten sind angefallen? | Wo sind die Kosten angefallen? | Wofür sind die Kosten angefallen? |
Kostenartenrechnung | Kostenstellenrechnung |
Kostenträgerrechnung |
-
In der Stufe der Kostenerfassung werden die Verbrauchsmengen gemessen und die zugehörigen Preise ermittelt.
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Mithilfe der Kostenverteilung erfolgt die Zuordnung der erfassten Kosten auf jene Teilbereiche des Betriebs, wo die Kosten angefallen sind.
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Die Zurechnung der Kosten auf die betrieblichen Leistungen erfolgt im Rahmen der Kostenzurechnung.
Aufgaben der Kostenrechnung
Internes Rechnungswesen | Kontrolle & Planung
In Unternehmen, die nach modernen Grundsätzen geführt werden, stehen die Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und die Ermittlung von Kostendaten für die Planung des Betriebsablaufes und damit für unternehmerische Entscheidungen im Vordergrund.
Vor allem in den folgenden sechs Punkten hat die Kostenrechnung zentrale Bedeutung:
Die 6 Funktionen der betrieblichen Kostenrechnung:
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Berechnung der Preise bzw. bei gegebenen Preisen Ermittlung des Gewinnes pro Leistungseinheit.
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Ermittlung des Betriebserfolges, worunter man die Differenz zwischen den betriebsbedingten Erträgen und den Kosten einer Periode versteht.
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Bewertung der Bestände an Halb- und Fertigerzeugnissen sowie Berechnung der Wertansätze von selbst erstellten Anlagen für die Erstellung des Jahresabschlusses.
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Kontrolle der Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Leistungserstellung und Leistungsverwertung.
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Entscheidung über die Zusammensetzung des Produktionsprogramms, über die Wahl von Produktionsverfahren, über Los- und Seriengrößen, über Eigenfertigung oder Fremdbezug.
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Bereitstellung von Daten für die betriebliche Planung.
Stellung im Rechnungswesen
Betriebliches Rechnungswesen | Kostenrechnung
Die Kostenrechnung hat nicht nur im Rechnungswesen von Industriebetrieben, sondern auch bei Handwerksbetrieben, Handels- und sonstigen Dienstleistungsbetrieben große Bedeutung.
- Je nach Branche des Unternehmens treten allerdings große Unterscheide in Form, Aufbau und Umfang der jeweiligen Kostenrechnung auf.
Generell steht die Kostenrechnung mit den übrigen Teilbereichen des Rechnungswesens im Unternehmen, das sind die Buchhaltung, die Betriebsstatistik und die Planungsrechnung in enger Verbindung.
Beziehung der Kostenrechnung zur Finanzbuchführung
Die Kostenrechnung bezieht von der Buchführung im Unternehmen einen Großteil des benötigten Zahlenmaterials und liefert der Finanzbuchführung vor allem die Grundlagen für die Bewertung der Halb- und Fertigerzeugnisse.
Nach dem österreichischen Einheitskontenrahmen, der alle im Unternehmen anfallenden Kostenarten systematisch Konten für die Buchführung zuordnet, erfolgt eine organisatorische Trennung zwischen der Finanzbuchführung und der Kostenrechnung.
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Die Kostenrechnung wird in den meisten Fällen mithilfe von Tabellen, Abrechnungsblättern, etc. oder mittels einer Datenverarbeitungsanlage geführt.
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Man spricht in diesem Zusammenhang von der Betriebsabrechnung.
Von besonderer Wichtigkeit für die Kostenrechnung sind auch die Nebenbücher der Finanzbuchführung, insbesondere die Anlagenbuchführung, die Lagerbuchführung und die Lohnbuchführung.
Beziehung der Kostenrechnung zur Betriebsstatistik
Die Zahlung und Ergebnisse der Kostenrechnung werden in der Betriebsstatistik ausgewertet und umgekehrt werden statistische Daten in der Kostenrechnung verwendet.
Beziehung der Kostenrechnung zur Planungsrechnung
Die Kostenrechnung, insbesondere die Kostenplanung, ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtplanung des Unternehmens.
Bestandteile der Kostenrechnung
Internes Rechnungswesen | Teilgebiete | Berechnungszeiträume
Die betriebliche Kostenrechnung unterteilt sich in die folgenden drei zeitbezogenen Kostenrechnungssysteme - betrachtet wird dabei immer eine vergangene oder zukünftige Abrechnungsperiode:
Istkostenrechnung: tatsächlich angefallene Kosten
Ziel der Istkostenrechnung ist die lückenlose Verrechnung der effektiv anfallenden Kosten einer vergangenen Abrechnungsperiode. Die Istkostenrechnung ist damit auch die Grundlage jeder Kostenrechnung, das heißt auch der anderen beiden im Folgenden angeführten Kostenrechnungssysteme.
Normalkostenrechnung: durchschnittliche Kosten
Die Normalkostenrechnung arbeitet mit durchschnittlichen Istkosten vergangener Perioden. Dabei werden anstatt der tatsächlich entstandenen Kosten Durchschnittskosten vergangener Verrechnungsperioden verrechnet. Den Bezugsgrößen werden somit Kosten zugerechnet, die bei normalen Verhältnissen entstehen oder entstehen würden.
Ein Aspekt der Normalkostenrechnung ist auch, dass größere Schwankungen der Kosten vermieden werden - diese können beispielsweise in der Istkostenrechnung auftreten.
Die Problematik der Kostenschwankungen in der Berechnung kann unter anderem an temporär stark gestiegenen Rohstoffpreisen liegen und schlägt sich in der Istkostenrechnung dementsprechende nieder, während die Normalkostenrechnung diese Schwankungen abschwächt.
Plankostenrechnung: voraussichtliche Kosten
Die Plankostenrechnung dient der Ermittlung und Vorgabe der Kosten zukünftiger Abrechnungsperioden, wobei die Einhaltung dieser geplanten Werte kontrolliert wird.
In der Plankostenrechnung werden beispielsweise gegen Ende des aktuellen Jahres bereits die Kosten für das Folgejahr berechnet. Die dafür zugrunde liegenden Daten und Werte basieren auf bisherigen Erfahrungswerte, siehe auch Normalkostenrechnung, sowie Schätzungen. Die Plankostenrechnung wird auch als Sollkostenrechnung bezeichnet.
Um zu prüfen, ob es Abweichungen zwischen vorab berechneten Plankosten und der tatsächlich eintretenden Istkosten gibt, wird in der Plankostenrechnung auch ein Soll-Ist-Vergleich vorgenommen.
Vollkostenrechnung & Teilkostenrechnung:
Die Istkosten-, die Normalkosten- und die Plankostenrechnung können als Vollkosten- oder als Teilkostenrechnung geführt werden.
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Die Vollkostenrechnung bezieht die gesamten Kosten mit ein.
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Die Teilkostenrechnung orientiert sich nur am Deckungsbeitrag. Diese Art der Kostenrechnung kann beispielsweise bei kurzfristigen Angelegenheiten wie potenziellen Zusatzaufträgen hilfreich sein.
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