Kostenstelle ⇒ Kosten verursachendes Element in Unternehmen

Eine Kostenstelle ist ein Bereich im Unternehmen, in dem Kosten entstehen, sei es durch Produktion, Verwaltung oder andere betriebliche Tätigkeiten. Sie dient der Zuweisung von Gemeinkosten und trägt zur genauen Kostenkontrolle und Kostenanalyse bei.

Kostenstelle – auf einen Blick

Die 6 wichtigsten Fakten zur Kostenstelle
Definition

Eine Kostenstelle ist ein Unternehmensbereich, in dem Kosten anfallen und bestimmten Abteilungen oder Bereichen zugeordnet werden können.

Funktion

Die Hauptfunktion einer Kostenstelle ist die Zuordnung und Verteilung von Gemeinkosten, die nicht direkt einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können

Gliederung
  • Kostenstellen werden je nach Funktion und Aufgabe im Unternehmen in verschiedene Kategorien unterteilt.

  • Zu den typischen Kategorien gehören Hauptkostenstellen, Hilfskostenstellen und Nebenkostenstellen

Buchhaltung

In der Buchhaltung werden die Kosten, die in den verschiedenen Kostenstellen anfallen, erfasst und den jeweiligen Bereichen zugewiesen, um die Gesamtkosten transparent zu halten.

Abgrenzung Kostenträger
  • Eine Kostenstelle beschreibt den Ort, an dem Kosten entstehen und unterscheidet sich damit vom Kostenträger.

  • Der Kostenträger ist das Produkt oder die Dienstleistung, die die Kosten verursacht.

Bestimmungen

Kostenstelle

Eine Kostenstelle ist ein Bereich im Unternehmen, in dem Kosten entstehen und bestimmten Funktionen oder Abteilungen zugeordnet werden. Sie dient dazu, die Gemeinkosten genau zuzuordnen und die Kostenkontrolle sowie die Effizienz der einzelnen Unternehmensbereiche zu verbessern.

Definition: was ist eine Kostenstelle?

Eine Kostenstelle ist ein Begriff aus dem internen Rechnungswesen und dient als Sammelstelle für Gemeinkosten im Unternehmen. Sie stellt einen Ort oder Bereich dar, an dem Kosten entstehen oder Leistungen erbracht werden.

In der Kostenstellenrechnung werden diese Gemeinkosten den jeweiligen Kostenstellen zugeordnet, da sie meist für mehrere Produkte oder Leistungen gleichzeitig anfallen und nicht direkt einem einzelnen Kostenträger zugerechnet werden können.

Eine präzise Kostenstellenrechnung setzt dabei auf die zuvor durchgeführte Kostenartenrechnung. Diese erfasst und gliedert sämtliche Kosten nach ihrer Art und schafft damit die Grundlage, um Gemeinkosten gezielt den jeweiligen Kostenstellen zuzuweisen. Das ermöglicht eine transparente und gerechte Kostenverteilung im Unternehmen.

Bedeutung und Abgrenzung in der Kostenrechnung und Kostenstellenrechnung:

Die Kostenstelle ist ein zentraler Bestandteil der Kostenrechnung und spielt eine wichtige Rolle im Gesamtsystem der Unternehmensrechnung. Ihre Funktion wird in der Kostenstellenrechnung deutlich, die als essenzielles Instrument im Controlling dient.

  • Durch die Kostenstellenrechnung werden diese Kosten nachvollziehbar erfasst, um die Kostenstruktur zu analysieren und dadurch fundierte strategische Entscheidungen zu treffen.

Die Kostenrechnung erfasst und verteilt alle Kostenarten auf Kostenträger, während die Kostenstellenrechnung als Teil der Kostenrechnung die Gemeinkosten den spezifischen Kostenstellen im Unternehmen zuordnet.

Arten von Kostenstellen

In der Kostenstellenrechnung werden Kostenstellen nach ihren spezifischen Aufgaben und Funktionen im Unternehmen häufig in Haupt-, Hilfs- und Nebenkostenstellen unterteilt.

Hauptkostenstellen:

Die Hauptkostenstellen sind direkt an der Produktion und dem Verkauf der hergestellten Produkte oder Leistungen beteiligt.

  • Sie umfassen Bereiche wie Einkauf, Materialannahme, Hauptfertigung, Verkauf, Verpackung und Versand, da sie unmittelbar mit der Erstellung und Lieferung der Kostenträger verbunden sind.

Hilfskostenstellen:

Die Hilfskostenstellen sind nur mittelbar an der Produktion und dem Verkauf beteiligt. Sie unterstützen die Hauptprozesse, wie zum Beispiel durch Wachdienste, Instandhaltung, Energieversorgung oder Kundendienste.

  • Auch Gebäude und Grundstücke sowie allgemeine Kostenstellen fallen in diese Kategorie.

Nebenkostenstellen:

Die Nebenkostenstellen sind in der Regel nur an der Herstellung von Nebenprodukten beteiligt, etwa in der Abfallverwertung.

  • Sie spielen eine ergänzende Rolle in der Kostenrechnung, da die entstehenden Kosten oft nur einen geringen Einfluss auf die Hauptproduktion haben.

Beispiele für Kostenstellen

Beispiele für Kostenstellen im Unternehmen umfassen verschiedene Bereiche, die für die Erfassung und Zuordnung der Gemeinkosten von Bedeutung sind.

Drei wichtige Kostenstellen sind der Produktionsbereich, der Materialbereich und der Verwaltungsbereich.

Produktion:

Der Produktionsbereich umfasst alle Kostenstellen, die direkt mit der Herstellung von Produkten oder der Erbringung von Leistungen im Unternehmen verbunden sind. Hierzu zählen die Hauptfertigung, die Vorfertigung sowie weitere Bereiche wie Montage, Qualitätskontrolle oder Verpackung.

Diese Kostenstellen tragen dazu bei, die Produktionskosten zu erfassen und auf die einzelnen Kostenträger zu verteilen, um die Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse zu überwachen.

Materialbereich:

Der Materialbereich ist für Kostenstellen zuständig, die mit der Beschaffung, Lagerung und Verwendung von Materialien verbunden sind. Zu diesem Bereich zählen unter anderem der Einkauf, die Materialannahme und das Lagerwesen. Diese Kostenstellen sind für die Bereitstellung der erforderlichen Rohstoffe und Materialien vorgesehen, die in der Produktion verarbeitet werden.

Verwaltungsbereich:

Der Verwaltungsbereich umfasst Kostenstellen, die für die organisatorische und administrative Unterstützung zuständig sind.

Zum Beispiel das Personalwesen, die Buchhaltung und allgemeine Verwaltungsaufgaben.

Kostenstellenhierarchie und -bildung: Tipps

Eine klare Kostenstellenhierarchie ist entscheidend, um eine gute Übersicht über die Kostenstruktur des Unternehmens zu behalten.

Die Kostenstellenhierarchie sollte klar priorisiert werden, sodass die Kostenstellen sinnvoll miteinander verbunden sind und die Kostenentstehung transparent wird. Es ist wichtig, die Kostenstellenbildung individuell auf das Unternehmen abzustimmen.

  • Die Bildung von Kostenstellen erfolgt nach verschiedenen Kriterien, wie räumlichen, organisatorischen, funktionellen oder rechnungstechnischen Aspekten, um die Gemeinkosten effektiv zu erfassen und zu verteilen.

Unterscheidung: Kostenstelle und Kostenträger

Die Kostenstelle und der Kostenträger sind wichtige Begriffe in der Kostenrechnung, die jedoch unterschiedliche Funktionen erfüllen.

Die Kostenstelle beschreibt den Bereich oder Ort der Kostenentstehung. Sie dient der Erfassung von Gemeinkosten und ist beispielsweise eine Abteilung oder ein Produktionsbereich.

Der Kostenträger hingegen bezieht sich auf die konkreten Leistungen, die die Kosten verursacht haben, wie zum Beispiel ein Produkt oder eine Dienstleistung. Hier werden die Kosten der Kostenstellen auf die jeweiligen Kostenträger verteilt. Dadurch ermöglicht die Kostenträgerrechnung eine genaue Kalkulation der Herstellungskosten eines Produkts oder einer Dienstleistung.

Kostenoptimierung durch Kostenstellen

Die Kostenoptimierung durch die einzelnen Kostenstellen wird durch eine Kostenstellenrechnung unterstützt, die eine detaillierte Erfassung und Zuweisung der Gemeinkosten ermöglicht.

  • Durch die Kostenstellenrechnung lässt sich zudem die Effizienz der einzelnen Leistungen messbar machen, da sie genau angibt, welche Kosten in welchen Bereichen anfallen.

Aufbau und Ziele eines Kostenstellenplans

Der Kostenstellenplan ist ein zentrales Werkzeug, um die Kostenstellen systematisch zu gliedern und eine übersichtliche Kostenstruktur zu schaffen.

Ein Kostenstellenplan gliedert das Unternehmen in verschiedene Kostenstellen wie Hauptkostenstellen, Hilfskostenstellen und Nebenkostenstellen. Jede Kostenstelle erhält eine eindeutige Nummer und Bezeichnung und ist einem Unternehmensbereich zugeordnet.

Die Hauptziele des Kostenstellenplans sind die genaue Zuordnung von Kosten auf spezifische Kostenstellen, die Verbesserung der Kostenkontrolle und die Optimierung von Kostenstrukturen durch eine detaillierte Analyse der verschiedenen Unternehmensbereiche. Dadurch wird die Grundlage für eine präzise Kostenplanung und -analyse geschaffen.

Strukturierungsmöglichkeiten für Kostenstellen:

Kostenstellen können auf verschiedene Weise strukturiert werden, je nach den Anforderungen des Unternehmens und der Zielsetzung der Kostenrechnung.

Einige der gängigen Strukturierungsmöglichkeiten sind:

  • Nach Funktion: z. B. Produktion, Verwaltung, Vertrieb.

  • Nach Abteilungen: z. B. Personal, Marketing, Finanzen.

  • Nach Kostenarten: z. B. Materialkosten, Personalkosten.

  • Geografisch: z. B. nach Regionen, Filialen.

  • Nach Verantwortungsbereichen: z. B. Abteilungsleiter.

  • Nach Zeitraum: z. B. Monat, Quartal.

Rechtliche Aspekte: Kostenstruktur und steuerrechtliche Vorgaben

Das Unternehmensgesetzbuch (UGB) regelt die Anforderungen an die Kostenstruktur von Unternehmen. Es verpflichtet zur ordnungsgemäßen Buchführung, die eine genaue Erfassung und Zuordnung der Kosten sicherstellt. Dies ist entscheidend für die Erstellung des Jahresabschlusses und die Bewertung der finanziellen Lage des Unternehmens.

Das Einkommensteuergesetz (EStG) und das Körperschaftsteuergesetz (KStG) regeln die steuerliche Behandlung von Ausgaben in Unternehmen. Nach § 4 Abs. 4 EStG gelten Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind, als Betriebsausgaben und sind grundsätzlich steuerlich abzugsfähig. Dazu gehören beispielsweise Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung, Pensionskassenbeiträge oder Ausgaben für beruflich bedingte Aus- und Fortbildungen.

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Fragen und Antworten

Kostenstellen sind wichtig für die Gemeinkostenverrechnung, weil sie eine gezielte und nachvollziehbare Zuordnung von Gemeinkosten ermöglichen. Diese Kosten fallen für mehrere Produkte gleichzeitig an und können nicht direkt einem Kostenträger zugeordnet werden. Die Kostenstellen helfen dabei, diese Kosten systematisch auf verschiedene Bereiche oder Leistungen zu verteilen.

Kostenstellen helfen bei der Budgetplanung, indem sie die Kosten für verschiedene Unternehmensbereiche planen und kontrollieren. Sie ermöglichen eine genaue Erfassung der voraussichtlichen Kosten und stellen sicher, dass das Budget auf den unterschiedlichen Abteilungen oder Funktionsbereichen basiert.

Kostenstellen beziehen sich auf Bereiche oder Abteilungen im Unternehmen, in denen Kosten entstehen. Kostenträger hingegen sind konkrete Produkte oder Dienstleistungen, für die diese Kosten ermittelt und kalkuliert werden.

Zusammengefasst verteilen Kostenstellen die Gemeinkosten, während Kostenträger die Kosten pro Produkt oder Leistung abbilden.

Quellen