Jahresüberschuss ⇒ Erklärung & Berechnung

Zum Ende eines jeden Geschäftsjahres ermitteln Unternehmen ihren Jahresabschluss. Das Ergebnis dabei kann sowohl positiv als auch negativ ausfallen. Bei einem positiven Ergebnis spricht man von einem erzielten Gewinn, dies ist dann der Jahresüberschuss oder auch Reingewinn.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Verlustvortrag – auf einen Blick

Die 6 wichtigsten Fakten zum Jahresüberschuss

Definition

Der Jahresüberschuss ist die positive Differenz zwischen Erträgen und Ausgaben eines Geschäftsjahres. Er zeigt, wie viel Gewinn ein Unternehmen nach Berücksichtigung aller Kosten und Steuern erwirtschaftet hat.

Funktion

Er dient als Grundlage für die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz sowie die Entscheidung über Rücklagen, Entnahmen und Ausschüttungen an Gesellschafter.

Unterscheidung Bilanzgewinn

Der Bilanzgewinn unterscheidet sich vom Jahresüberschuss dadurch, dass er auch die wirtschaftlichen Ergebnisse aus vergangenen Geschäftsjahren mit einbezieht, während sich der Jahresüberschuss ausschließlich auf ein einzelnes Geschäftsjahr fokussiert.

Buchhaltung

Erfassung erfolgt über die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Positionen Bilanzgewinn, Gewinnrücklagen und Rücklagen. Steuern, Ausgaben und Erträge müssen vollständig dokumentiert werden.

Rechtsform
Rechtsgrundlagen
  • § 189 UGB regelt die Pflicht von Kapitalgesellschaften zur Aufstellung eines Jahresabschlusses und legt den formalen Rahmen fest.

  • § 223 UGB bestimmt, wie der im Jahresabschluss ausgewiesene Jahresüberschuss bzw. Bilanzgewinn zu verwenden ist (z. B. Ausschüttungen).

  • § 231 UGB gibt die Gliederung und Darstellung der GuV vor, in der der Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag ermittelt wird.

Jahresüberschuss

Der Jahresüberschuss ergibt sich als positive Differenz zwischen Erträgen und Ausgaben des Geschäftsjahres. Er dient als Basis für Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz und die Verwendung des Reingewinns. Berücksichtigt werden Bilanzgewinn, Rücklagen und Gewinnrücklagen sowie alle Erträge und Aufwendungen inklusive Steuern, Entnahmen und der Besteuerung des Eigenkapitals. Gewinn- und Verlustvorträge zählen nicht.

Definition: Was ist der Jahresüberschuss?

  • Definition: Der Jahresüberschuss ist die positive Differenz zwischen allen Erträgen und Aufwendungen eines Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres.

  • Ermittlung: Gewinn oder Verlust wird im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ermittelt, unter Berücksichtigung von Steuern, Ausgaben und Erträgen.

  • Jahresergebnis: Jahresüberschuss bei Gewinn, Jahresfehlbetrag bei Verlust. Beide Begriffe bilden das Jahresergebnis.

  • Rechtsform: Begriff gilt für Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH, AG); Personengesellschaften ermitteln den Gewinn.

  • Verwendung: Der nach Steuern ermittelte Jahresüberschuss kann an Gesellschafter oder Aktionäre ausgeschüttet oder in Rücklagen und Gewinnrücklagen eingestellt werden.

Der Begriff "Jahresüberschuss" stammt aus dem Rechnungswesen und ist entsprechend der Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) gemäß § 231 Unternehmensgesetzbuch (UGB) definiert.

  • Es handelt sich dabei um die positive Differenz aus allen Erträgen und Aufwendungen eines Unternehmens im Laufe eines Geschäftsjahres.

  • Ermittelt wird der entsprechende Gewinn oder Verlust im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV).

  • Der Verlustvortrag im Rahmen des betrieblichen Verlustausgleichs spielt keine Rolle, da dieser als Position der Vorperiode erst bei der Ermittlung des Bilanzgewinns berücksichtigt und vom betreffenden Jahresüberschuss abgezogen wird.

Von einem Jahresüberschuss ist die Rede nur dann, wenn ein Unternehmen Gewinn erzielt hat. Wenn die Aufwendungen jedoch die Erträge übersteigen und sich somit ein negativer Betrag ergibt, wird dies als Jahresfehlbetrag bezeichnet.

  • Die Begriffe "Jahresüberschuss" und "Jahresfehlbetrag" lassen sich zusammenfassen als Jahresergebnis.

Hinweis: Von einem Jahresüberschuss wird nur im Rahmen von Kapitalgesellschaften gesprochen. Personengesellschaften ermitteln stattdessen einen Gewinn.

Wenn Unternehmen den Jahresüberschuss berechnen, wird der Gewinn nach Steuern ermittelt. Dieser Betrag kann dann von einer Kapitalgesellschaft an Gesellschafter oder auch Aktionäre (bei Aktiengesellschaften) ausgeschüttet werden.

Jahresüberschuss in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

  • Bedeutung: Er zeigt den wirtschaftlichen Erfolg und bildet die Grundlage für die Gewinnverwendung.

  • Rechtsgrundlage: Kapitalgesellschaften (GmbH, FlexKapG, AG) müssen den Jahresüberschuss gemäß § 189 UGB und § 223 UGB in GuV und Jahresabschluss ausweisen.

  • Rücklagen & Darstellung: Kapital- und Gewinnrücklagen können angepasst werden. Die Verwendung kann im Anhang oder gesondert dokumentiert werden.

Im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt die Ermittlung des Jahresüberschusses indem die positive Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen ermittelt wird.

Kapitalgesellschaften sind gemäß § 189 UGB (Jahresabschluss) und § 223 UGB (Gewinnverwendung) dazu verpflichtet, den Jahresüberschuss im Rahmen der GuV und der Erstellung des Jahresabschlusses zu ermitteln und auszuweisen.

  • Der Jahresüberschuss weist den Erfolg eines Geschäftsjahres aus.

  • Er ist Grundlage für die Verwendung des Unternehmenserfolgs.

  • Kapital- und Gewinnrücklagen können abhängig von Art und Verwendung des Jahresüberschusses verändert werden.

Sämtliche Veränderungen von Kapital- und Gewinnrücklagen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung erst nach der Position "Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag" anzugeben.

  • Unternehmen können die Verwendung ihres Jahresüberschusses auch separat in einem Anhang zum Jahresabschluss darstellen.

  • Eine GmbH kann dazu auch eine Unterlage außerhalb des Jahresabschlusses verwenden.

Mehr zum Thema: Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

Jahresüberschuss vs. Bilanzgewinn

  • Bilanzgewinn: Ist ein handelsrechtlicher Begriff, der den Jahresüberschuss um Gewinnvorträge, Entnahmen und Einstellungen in Gewinnrücklagen ergänzt.

  • Bilanzverlust: Ist der Betrag negativ, spricht man von einem Bilanzverlust.

  • Unterschied zum Jahresüberschuss: Bezieht auch wirtschaftliche Ergebnisse vergangener Geschäftsjahre ein und erlaubt keinen direkten Rückschluss auf den Erfolg des aktuellen Jahres.

Beim Bilanzgewinn handelt es sich um einen handelsrechtlichen Begriff, welcher nicht mit dem Jahresüberschuss zu vergleichen ist.

Um den Bilanzgewinn zu ermitteln, wird zum Jahresüberschuss der Gewinnvortrag aus dem vorherigen Geschäftsjahr addiert, Verluste (Verlustvortrag) werden subtrahiert. Zusätzlich werden die Entnahmen aus Kapital- sowie Gewinnrücklage des gesamten Jahres hinzugerechnet und Einstellungen in die Gewinnrücklagen abgezogen.

  • Die resultierende Summe ergibt dann den sogenannten Bilanzgewinn.

  • Ist der errechnete Betrag negativ, handelt es sich um einen Bilanzverlust.

  • Der Jahresüberschuss ist somit nur der Ausgangspunkt der Berechnung von Bilanzgewinn oder -verlust.

In die Berechnung des Bilanzgewinnes werden auch die wirtschaftlichen Ergebnisse aus vergangenen Jahren mit einbezogen.

Der Unterschied zum Jahresüberschuss ist demnach, dass der Bilanzgewinn keinen eindeutigen Rückschluss auf den Unternehmenserfolg des entsprechenden Geschäftsjahres ziehen lässt.

Berechnung des Jahresüberschusses

  • Berechnung: Alle Aufwendungen (Ausgaben) werden von den Erträgen (Einnahmen) abgezogen, um das Jahresergebnis zu ermitteln.

  • Ergebnis: Die Summe aller Positionen ergibt das finale Jahresergebnis, das als Grundlage für Bilanz, Gewinnrücklagen und die Verwendung des Reingewinns dient.

  • Positionen/Kennzahlen: Die Berechnung des Jahresüberschusses umfasst verschiedene Kennzahlen und Positionen, darunter betriebliche Erträge und Aufwendungen, Erträge und Aufwendungen aus dem Finanzbereich sowie außerordentliche Erträge und Aufwendungen.

Der Jahresüberschuss in einem Unternehmen wird berechnet, in dem alle erzielten Erträge sowie alle Aufwendungen aus einem gesamten Jahr zusammengefasst werden.

  • In diesem Prozess werden alle Aufwendungen, also alle Ausgaben, von den Erträgen, also allen Einnahmen, abgezogen.

  • Die Summe aller Positionen ergibt dann das finale Jahresergebnis.

Im Rahmen der Berechnung werden folgende Kennzahlen berücksichtigt:

  • Betriebliche Erträge und Aufwendungen.

  • Erträge und Aufwendungen aus dem Finanzbereich.

  • Außerordentliche Erträge und Aufwendungen.

Jahresüberschuss berechnen: im Detail

  1. Zu den Umsatzerlösen eines Unternehmens werden alle betrieblichen Erträge und Aufwendungen addiert bzw. subtrahiert. Die Summe aus diesen Berechnungen ergibt dann das Betriebsergebnis für das jeweilige Geschäftsjahr.

  2. Im folgenden Schritt müssen Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzbereich eines Unternehmens in die Berechnung mit einbezogen werden. Solche Erträge sind z. B. aus dem Verkauf von Aktien, Aufwendungen können gezahlte Zinsen sein. Zum Ende dieses Prozesses ergibt die Differenz von Betriebs- und Finanzergebnis das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

  3. Vom Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden daraufhin alle außerordentlichen Erträge und Aufwendungen abgezogen. Bei der Differenz handelt es sich dann um den Gewinn vor Steuern, welcher eine essenzielle Grundlage für die Steuerberechnung darstellt.

  4. Sofern ein Unternehmen Gewinn erzielt hat, werden entsprechende Steuern vom Ertrag abgezogen, sodass sich das Ergebnis nach Steuern ergibt, den sogenannten Reingewinn.

  5. Im finalen Schritt sind vom Ergebnis nach Steuern noch alle sonstigen Steuern abzuziehen. Das Endergebnis ist dann der Jahresüberschuss. Er zeigt den Inhalt des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres.

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Fragen und Antworten

Der Jahresüberschuss bezeichnet den Überschuss eines Unternehmens, der entsteht, wenn die Erträge eines Geschäftsjahres die Aufwendungen übersteigen. Er wird in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ausgewiesen und dient als Basis für die Bilanz, die Bildung von Gewinnrücklagen sowie für Entnahmen oder Ausschüttungen an Gesellschafter und Aktionäre.

Nein, der Jahresüberschuss wird nur bei Kapitalgesellschaften wie GmbH, FlexKapG oder AG verwendet, während der Begriff Gewinn typischerweise bei Personengesellschaften wie OG oder KG genutzt wird. Inhaltlich beziehen sich beide auf den erwirtschafteten Überschuss eines Geschäftsjahres, unterscheiden sich aber in Rechtsform und buchhalterischer Darstellung.

Um einen Gewinn (Jahresüberschuss) zu ermitteln, werden alle Ausgaben eines Unternehmens von den Einnahmen abgezogen. Übersteigen die Erträge die Aufwendungen, ergibt sich ein Jahresüberschuss.

Während die GuV den Unternehmenserfolg (Gewinn oder Verlust) darstellt, wird der Jahresüberschuss in der Bilanz im Eigenkapital ausgewiesen. Er bildet damit die Grundlage für Gewinnverwendung, etwa für Ausschüttungen und Rücklagenbildung.

Der Jahresüberschuss ist netto, also nach Abzug aller Steuern, Abgaben und Aufwendungen. Er kann verglichen werden mit dem Einkommen eines Arbeit- bzw. Dienstnehmers nach Abzug der Abgaben und Steuern, also jenem Anteil von Lohn oder Gehalt, der tatsächlich ausbezahlt wird. Er stellt den tatsächlich verbleibenden Gewinn eines Unternehmens nach Berücksichtigung aller Kosten dar, daher oft auch als Reingewinn bezeichnet, und ist die Grundlage für Ausschüttungen an Gesellschafter oder für Rücklagenbildung.

Der Jahresüberschuss setzt sich aus allen Aufwendungen (Ausgaben) und Erträgen (Einnahmen) eines Unternehmens in einem Jahr zusammen.

Nein, der Jahresüberschuss ist nicht das Eigenkapital, sondern ein Teil davon. Er stellt den Gewinn eines Geschäftsjahres dar, der nach Steuern übrig bleibt und kann entweder in Rücklagen eingestellt oder an Gesellschafter bzw. Aktionäre ausgeschüttet werden.

Das Eigenkapital umfasst hingegen das gesamte Kapital eines Unternehmens, inklusive einbezahltem Stamm- oder Grundkapital, Rücklagen und kumulierten Jahresüberschüssen.

Der Jahresüberschuss ist der positive Erfolg eines Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres. Er kann anhand der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ermittelt werden.

Quellen