Bruttogewinn: Definition, Berechnung und Beispiel ⇒ einfach erklärt

Der Bruttogewinn zeigt, wie profitabel das Kerngeschäft eines Unternehmens tatsächlich ist, indem er offenlegt, welcher Teil des Umsatzes nach Abzug der direkt zurechenbaren Kosten verbleibt. Er macht sichtbar, wie effizient ein Unternehmen produziert oder einkauft und dient als Grundlage für unternehmerische Entscheidungen in den Bereichen Preisgestaltung, Kostenkontrolle und strategische Planung.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Bruttogewinn – Auf einen Blick

Die 5 wichtigsten Fakten zum Bruttogewinn

Was ist der Bruttogewinn?

Der Bruttogewinn ist die Differenz zwischen Umsatz und direkt zurechenbaren Kosten (Wareneinsatz).

Wie lautet die Formel zur Berechnung des Bruttogewinns?

Man berechnet den Bruttogewinn aus dem Umsatz abzüglich des Wareneinsatzes mit folgender Formel:
Bruttogewinn = Umsatz – Wareneinsatz

Welche Bedeutung hat der Bruttogewinn?

Der Bruttogewinn zeigt, wie profitabel das Kerngeschäft eines Unternehmens ist, indem er offenlegt, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug der direkt zurechenbaren Kosten verbleibt.

Welche Faktoren beeinflussen den Bruttogewinn?

Maßgebliche Faktoren, die den Bruttogewinn beeinflussen, sind Verkaufspreise, Einkaufspreise, Material- und Arbeitskosten sowie die Effizienz der Produktionsprozesse.

Worin unterscheidet sich der Bruttogewinn von Nettogewinn und EBIT?

Der Bruttogewinn ist nicht mit dem Nettogewinn oder EBIT gleichzusetzen, da Betriebskosten und Steuern nicht berücksichtigt werden.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn beschreibt den Betrag, der einem Unternehmen nach Abzug der direkten Herstellungs- oder Einkaufskosten vom Umsatz verbleibt. Er zeigt, wie rentabel Produkte oder Dienstleistungen im Kerngeschäft sind, bevor weitere Betriebskosten und Steuern berücksichtigt werden.

Definition: Was ist der Bruttogewinn?

  • Zweck: Zeigt die Profitabilität des Kerngeschäfts eines Unternehmens.

  • Berechnung: Differenz zwischen Umsatz und direkt zurechenbaren Herstellungs- oder Einkaufskosten.

  • Nutzen: Grundlage für weitere Kennzahlen wie Nettogewinn oder Deckungsbeitrag.

  • Hinweis: Betriebskosten und Steuern sind im Bruttogewinn noch nicht enthalten.

Der Bruttogewinn bezeichnet die Differenz zwischen dem Umsatz (auch Bruttoerlöse genannt) und den direkt zurechenbaren Kosten der verkauften Waren oder Dienstleistungen.

Der Bruttogewinn wird auch als Rohertrag oder Warenbruttogewinn bezeichnet und zeigt, welcher Betrag nach dem Abzug der Produktionskosten oder Einkaufspreise übrig bleibt.

In der Buchhaltung dient der Bruttogewinn dazu, den Unternehmensgewinn schrittweise und nachvollziehbar zu ermitteln. Er bildet die Basis für weitere Berechnungen wie den Nettogewinn oder den Deckungsbeitrag.

Formel und Berechnung des Bruttogewinns

  • Formel: Bruttogewinn = Umsatz - Wareneinsatz

  • Inhalt: Wareneinsatz umfasst Material-, Rohstoff-, Produktions- und direkte Arbeitskosten.

  • Hinweis: Betriebskosten, Steuern und Verwaltungskosten werden nicht berücksichtigt.

Die Berechnung des Bruttogewinns erfolgt nach folgender Formel:

  • Bruttogewinn = Umsatz – Wareneinsatz

Der Wareneinsatz umfasst alle Kosten, die direkt mit der Herstellung oder dem Einkauf von Produkten zusammenhängen. Dazu zählen Materialkosten, Rohstoffe, Produktionskosten, Arbeitskosten in der Herstellung sowie der Einkaufspreis der Waren. Nicht berücksichtigt werden hingegen Betriebskosten wie Miete, Marketing, Verwaltung oder Steuern.

Beispiel zur Berechnung

Ein Unternehmen verkauft Produkte im Wert von 100.000 Euro. Die Herstellungskosten inklusive Material, Arbeit und Rohstoffe betragen 60.000 Euro.

Bruttogewinn = 100.000 Euro – 60.000 Euro = 40.000 Euro

Dieser Betrag steht dem Unternehmen zur Deckung weiterer Ausgaben wie Marketing, Miete, Betriebskosten und Steuern zur Verfügung.

Bruttogewinnmarge und Bruttogewinnspanne

Neben dem absoluten Bruttogewinn ist die Bruttogewinnmarge, auch Bruttomarge oder Bruttogewinnspanne genannt, eine aussagekräftige Kennzahl. Sie setzt den Bruttogewinn ins Verhältnis zum Umsatz und zeigt den prozentualen Anteil des Gewinns am Verkaufspreis.

Formel der Bruttogewinnmarge:

  • Bruttogewinnmarge = (Bruttogewinn / Umsatz) × 100

  • Bruttogewinnmarge = (40.000 / 100.000) x 100 = 40 %

Im obigen Beispiel ergibt sich eine Bruttogewinnmarge von 40 Prozent. Das bedeutet, dass von jedem Euro Umsatz 40 Cent nach Abzug der direkten Herstellungs- oder Einkaufskosten im Unternehmen verbleiben. Diese Gewinnmarge zeigt somit, wie effizient ein Unternehmen arbeitet und wie gut Verkaufspreise und Kostenstruktur aufeinander abgestimmt sind.

  • Eine Bruttomarge unter 20 Prozent gilt in vielen Branchen als eher niedrig und kann auf hohen Kostendruck hindeuten.

  • Eine Bruttomarge zwischen 20 und 40 Prozent wird häufig als solide angesehen, insbesondere im Handel oder in der Industrie.

  • Bruttomargen über 40 Prozent gelten meist als gut bis sehr gut und sind typisch für Dienstleistungsunternehmen, Software, Beratung oder spezialisierte Nischenanbieter.

Die Bruttogewinnmarge ermöglicht zudem einen aussagekräftigen Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen, Produkten oder Branchen, unabhängig von deren Größe.

Sie ist ein wichtiger Faktor für die Preisgestaltung, da sie zeigt, wie viel Spielraum für Betriebskosten, Investitionen und Gewinn bleibt und beeinflusst damit maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Bedeutung des Bruttogewinns für Unternehmen

  • Zweck: Bewertung der Effizienz von Ressourcen, Materialien und Produktionsprozessen.

  • Aussage: Eine hohe Bruttomarge zeigt eine stimmige Preisgestaltung und gute Kosteneffizienz.

  • Praxis: Dient Unternehmern zur Kontrolle des operativen Geschäfts.

  • Hinweis: Sinkender Bruttogewinn kann auf steigende Kosten oder erhöhten Wettbewerbsdruck hinweisen.

Der Bruttogewinn hat eine hohe Aussagekraft, da er zeigt, wie effizient ein Unternehmen mit seinen Ressourcen, Materialien und Produktionsprozessen umgeht.

  • Eine hohe Bruttomarge (über 40 Prozent) deutet darauf hin, dass Verkaufspreise und Einkaufspreise gut aufeinander abgestimmt sind und die Kosteneffizienz stimmt.

Gerade für Unternehmer ist der Bruttogewinn ein wichtiges Instrument zur Kontrolle des operativen Geschäfts. Er hilft dabei, Schwachstellen in der Produktion, im Einkauf oder bei der Preisgestaltung zu erkennen.

Sinkt der Bruttogewinn, kann dies auf steigende Materialkosten, höhere Arbeitskosten oder einen stärkeren Wettbewerbsdruck hindeuten.

Bruttogewinn bei Dienstleistungen

Auch im Dienstleistungsbereich ist der Bruttogewinn ein Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Statt Materialkosten stehen hier vor allem Arbeitsaufwand, eingesetzte Ressourcen und Zeit im Vordergrund. Der Bruttogewinn ergibt sich hier aus den brutto erzielten Erlösen abzüglich der direkt zurechenbaren Kosten der Dienstleistung.

Insbesondere in beratenden, kreativen oder wissensintensiven Branchen ist die laufende Analyse des Bruttogewinns entscheidend, um Rentabilität, Kosteneffizienz und nachhaltigen Unternehmenserfolg sicherzustellen.

Einflussfaktoren auf den Bruttogewinn

Der Bruttogewinn wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen unter anderem:

  • Einkaufspreise und Wareneinsatz

  • Produktionskosten und Herstellungsprozesse

  • Material- und Rohstoffpreise

  • Arbeitskosten und Effizienz der Arbeit

  • Verkaufspreis und Preisstrategie

  • Wettbewerbssituation und Branche

Eine kontinuierliche Analyse dieser Faktoren ermöglicht es Unternehmen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung des Bruttogewinns zu setzen.

Abgrenzung zu Nettogewinn und Deckungsbeitrag

  • Inhalt: Bruttogewinn berücksichtigt nur den Wareneinsatz, nicht jedoch Betriebskosten, Steuern oder Abschreibungen.

  • Vergleich: Der Nettogewinn zeigt das Ergebnis nach Abzug aller Kosten, der Deckungsbeitrag den Beitrag einzelner Leistungen zur Deckung der Fixkosten.

  • Nutzen: Bruttogewinn dient als Grundlage für Kostenrechnung, Preisgestaltung und weiterführende betriebswirtschaftliche Analysen.

Der Bruttogewinn ist nicht mit dem Nettogewinn gleichzusetzen, da er lediglich den Wareneinsatz vom Umsatz abzieht und somit ausschließlich die Profitabilität der eigentlichen Leistungserstellung widerspiegelt.

Betriebskosten wie Marketing, Miete, Verwaltung, Energie, Abschreibungen sowie Steuern und die Umsatzsteuer bleiben beim Bruttogewinn unberücksichtigt.

  • Der Nettogewinn zeigt hingegen das tatsächliche finanzielle Ergebnis eines Unternehmens nach Abzug sämtlicher Kosten und Abgaben.

Der Deckungsbeitrag stellt eine weitere wichtige Kennzahl im Rechnungswesen dar und analysiert, welchen Beitrag einzelne Produkte, Dienstleistungen oder Aufträge zur Deckung der Fixkosten leisten.

  • Während der Bruttogewinn einen Gesamtüberblick über die Wirtschaftlichkeit des Kerngeschäfts gibt, ermöglicht der Deckungsbeitrag eine detaillierte Betrachtung einzelner Leistungsbereiche.

Der Bruttogewinn bildet dabei die betriebswirtschaftliche Grundlage für diese weiterführenden Analysen und ist ein Ausgangspunkt für Kostenrechnung, Preisgestaltung und unternehmerische Entscheidungen.

Unterscheidung: Bruttogewinn vs. EBIT

  • Zweck: Abgrenzung der Kennzahlen Bruttogewinn und EBIT in der Unternehmensanalyse.

  • Inhalt: Bruttogewinn berücksichtigt nur Umsatz minus Wareneinsatz, EBIT zieht zusätzlich alle Betriebskosten ab.

  • Aussage: Bruttogewinn zeigt die Profitabilität des Kerngeschäfts, EBIT den operativen Unternehmenserfolg.

  • Nutzen: Beide Kennzahlen liefern gemeinsam wichtige Entscheidungsgrundlagen für Unternehmer und Investoren.

Die Unterscheidung zwischen Bruttogewinn und EBIT ist für die betriebswirtschaftliche Analyse von Unternehmen besonders wichtig.

Der Bruttogewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen Umsatz und Wareneinsatz und zeigt, wie profitabel Produkte oder Dienstleistungen im operativen Kerngeschäft sind.

  • Er berücksichtigt ausschließlich direkt zurechenbare Kosten wie Material-, Produktions- oder Einkaufskosten.

Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) geht deutlich weiter und zieht zusätzlich sämtliche Betriebskosten ab. Dazu zählen unter anderem Marketingausgaben, Miete, Verwaltungskosten, Personalaufwand außerhalb der Produktion sowie Abschreibungen.

  • Das EBIT zeigt somit den operativen Unternehmenserfolg unabhängig von Finanzierungsstruktur und Steuern und dient als zentrale Kennzahl zur Bewertung der Ertragskraft eines Business.

Während der Bruttogewinn vor allem Aussagen über Kosteneffizienz, Preisgestaltung und Wareneinsatz erlaubt, bietet das EBIT einen umfassenderen Blick auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

Beide Kennzahlen ergänzen sich und liefern gemeinsam wichtige Erkenntnisse für Unternehmer, Investoren und das Rechnungswesen.

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Fragen und Antworten

Der Bruttogewinn ist die Differenz zwischen dem Umsatz eines Unternehmens und den direkt zurechenbaren Kosten für die Herstellung oder den Einkauf der verkauften Produkte bzw. Dienstleistungen. Er zeigt, wie viel Geld nach Abzug des Wareneinsatzes verbleibt, bevor weitere Betriebskosten, Steuern oder Abschreibungen berücksichtigt werden.

Er gibt also Auskunft darüber, wie rentabel der Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen ist, bevor weitere Kosten berücksichtigt werden.

Der Bruttogewinn wird mit einer einfachen Formel berechnet:

Bruttogewinn = Umsatz – Wareneinsatz

Zum Wareneinsatz zählen unter anderem Materialkosten, Rohstoffe, Produktionskosten, Einkaufspreise sowie direkt zurechenbare Arbeitskosten. Nicht enthalten sind Betriebskosten wie Miete, Marketing, Verwaltung oder Steuern.

Der Bruttogewinn ist ein absoluter Betrag und zeigt, wie viel Geld nach Abzug der direkten Kosten vom Umsatz übrig bleibt.

Die Bruttomarge ist eine prozentuale Kennzahl und setzt den Bruttogewinn ins Verhältnis zum Umsatz, wodurch sich Unternehmen, Produkte oder Zeiträume besser vergleichen lassen.

Nein, der Bruttogewinn ist nicht mit dem EBIT gleichzusetzen. Der Bruttogewinn berücksichtigt ausschließlich den Abzug des Wareneinsatzes vom Umsatz. Das EBIT (Earnings Before Interest and Taxes) geht einen Schritt weiter und zieht zusätzlich sämtliche Betriebskosten wie Personalaufwand, Miete, Marketing und Abschreibungen ab. Der Bruttogewinn ist daher eine vorgelagerte Kennzahl im Vergleich zum EBIT.

Quellen

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