Rückstellungen ⇒ einfach erklärt

Rückstellungen sind Kapitalbereitstellungen für Aufwendungen, die im Abschlussjahr anfallen werden. Dabei sind Höhe und/oder Fälligkeit der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag noch nicht genau festgelegt.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Rückstellungen – auf einen Blick

Die 4 wichtigsten Fakten zu Rückstellungen
Definition

Posten in der Bilanz für zukünftige Verpflichtungen und Aufwendungen, deren Höhe oder Zeitpunkt noch ungewiss ist

Arten
Bildung
  • Erfolgt durch Belastung eines Aufwandskontos
  • Erhöhung des Rückstellungskontos auf der Passivseite der Bilanz
Auflösung
  • Wenn die zugrunde liegende Verpflichtung entfällt
  • Wenn die tatsächlichen Kosten bekannt und beglichen sind

Rückstellungen

Rückstellungen sind Bilanzpositionen, die dazu dienen, zukünftige Verpflichtungen und Aufwendungen, deren Höhe oder Zeitpunkt noch ungewiss sind, realistisch abzubilden.

Rückstellungen: Definition

In der Buchhaltung dienen Rückstellungen zur Darstellung von Verbindlichkeiten und drohenden Aufwendungen, die zum Bilanzstichtag in ihrer Höhe oder dem Zeitpunkt ihres Eintritts noch ungewiss sind.

Rückstellungen sind für ungewisse Verbindlichkeiten, wie Prozesskosten, Rechts- und Beratungskosten oder Betriebssteuern, zu bilden.

Von den Posten der Rechnungsabgrenzung (passive Antizipationen) unterscheidet sich die Rückstellung in erster Linie dadurch, dass die Höhe des Aufwandes, für den sie gebildet wird, noch nicht feststeht.

  • Rückstellungen sind in der Höhe anzusetzen, die nach angemessener kaufmännischer Einschätzung erforderlich ist.

Dabei muss die Höhe der Rückstellung oft geschätzt werden, wobei alle relevanten Tatsachen und Umstände zu berücksichtigen sind, die die Zahlung beeinflussen könnten. Besonders wichtig sind hierbei die bisherigen Erfahrungen.

Es gibt verschiedene Arten von Rückstellungen, die in der Praxis Anwendung finden. Zu den häufigsten zählen:

  • Pensionsrückstellungen: Diese werden gebildet, um zukünftige Verpflichtungen aus Betriebsrenten oder Pensionszusagen abzudecken.

  • Steuerrückstellungen: Diese betreffen erwartete Steuernachzahlungen, die aufgrund von Steuerprüfungen oder geänderten Steuergesetzen entstehen könnten.

  • Rückstellungen für Gewährleistungen: Diese werden gebildet, um künftige Kosten aus gewährten Garantien abzudecken.
  • Prozessrückstellungen: Diese Rückstellungen dienen der Abdeckung von möglichen Verbindlichkeiten aus Gerichtsverfahren.

Rückstellungen: Bildung

Die Bildung von Rückstellungen dient der Vorsicht und bildet eine realistische Darstellung der finanziellen Situation des Unternehmens ab.

  • Rückstellungen verhindern eine Überbewertung des Gewinns und tragen somit zur Risikominderung bei.

Die Bildung von Rückstellungen erfolgt nach den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung (GoB).

  • Bei der Erstellung einer Rückstellung wird ein Aufwandskonto, oft das Konto Zuweisung zur Rückstellung, belastet, während gleichzeitig ein entsprechendes Rückstellungskonto auf der Passivseite der Bilanz erstellt wird.

Durch die Bildung der Rückstellung erhöhen sich die Aufwendungen des Unternehmens, was zu einer Erhöhung der Passiva führt. Dies hat zur Folge, dass der Gewinn des Unternehmens reduziert oder ein bestehender Verlust vergrößert wird.

Die Rückstellungen dienen dazu, potenzielle zukünftige Verpflichtungen realistisch und vorsichtig in der Bilanz darzustellen, um ein genaueres Bild der finanziellen Lage des Unternehmens zu vermitteln.

  • Auf diese Weise können Unternehmen sicherstellen, dass sie für zukünftige Zahlungsverpflichtungen gerüstet sind und eine übermäßige Ausschüttung von Gewinnen vermieden wird.

Rückstellungen: Auflösung

Rückstellungen werden erstellt, um möglicherweise anfallende Aufwände in der Buchhaltung zu vermerken, vor allem, wenn über einen Bilanzstichtag hinaus nicht gewiss ist, ob gezahlt werden muss.

  • Auch die Höhe der Rückstellungen wird bei der Bildung bloß geschätzt, dementsprechend kann es zu unterschiedlichen Szenarien bei der Auflösung von Rückstellungen kommen.

In dem Fall, dass die Rückstellung genau der tatsächlichen Zahlung entspricht, wird die Rückstellung selbst durch eine Sollbuchung aufgelöst und die Zahlung vom entsprechenden Zahlungsmittelkonto getätigt.

Die Rückstellung wird wie oben beschrieben ganz gewöhnlich aufgelöst. 

  • Die Differenz ist auf dem Konto Aufwand für Vorperioden zu verbuchen.

Häufig wird die Differenz auch auf dem entsprechenden Aufwandskonto gebucht.

Der Teil der Rückstellung, der tatsächlich gezahlt werden muss, ist wie oben beschrieben aufzulösen.

  • Die Differenz jedoch wird auch das Konto Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen gebucht.

Die Rückstellung ist gegen das Konto Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen zu buchen.

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Fragen und Antworten

Rückstellungen werden gebildet, um zukünftige, noch unsichere Verpflichtungen und Kosten in der Bilanz korrekt abzubilden.

  • Dies verhindert eine Überbewertung des Gewinns und entspricht dem Vorsichtsprinzip der Rechnungslegung, indem potenzielle Risiken frühzeitig berücksichtigt werden.

Rückstellungen unterstützen auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und helfen dem Unternehmen, besser für zukünftige Ausgaben gerüstet zu sein.

Rückstellungen werden für zukünftige, noch ungewisse Verbindlichkeiten oder Aufwendungen gebildet, wie für mögliche Rechtsstreitigkeiten oder Pensionszusagen.

  • Passive Rechnungsabgrenzungen hingegen betreffen bereits erhaltene Einnahmen, die erst in späteren Perioden als Erträge zu verbuchen sind, um eine korrekte periodengerechte Abgrenzung sicherzustellen.

Während Rückstellungen zukünftige Unsicherheiten abdecken, sorgen passive Rechnungsabgrenzungen dafür, dass Einnahmen und Erträge der richtigen Periode zugeordnet werden.

Quellen