Franchise ⇒ einfach erklärt

Franchise ist ein Geschäftsmodell, bei dem selbstständige Unternehmer eine etablierte Marke und ein erprobtes Konzept nutzen, um ihr eigenes Unternehmen zu führen. Dabei profitieren Franchisenehmer von der Unterstützung und dem Know-how des Franchisegebers, während sie gleichzeitig unternehmerische Verantwortung übernehmen.

Franchise – auf einen Blick

Die 7 wichtigsten Fakten zu Franchise

Definition

Franchise ist ein Geschäftsmodell, bei dem ein selbstständiger Unternehmer (Franchise-Nehmer) das Konzept, die Marke und das Know-how eines Franchise-Gebers gegen Gebühr nutzt.

Funktion

Der Franchise-Geber stellt ein erprobtes Konzept, Schulungen und Unterstützung bereit. Der Franchise-Nehmer führt das Geschäft selbstständig nach Systemvorgaben.

Merkmale

Klare Rollenverteilung, vertragliche Bindung, Nutzung einer Marke, standardisierte Abläufe und gegenseitige Verpflichtungen.

Unterschied

Franchise-Nehmer sind rechtlich selbstständig und keine direkte Unternehmensfiliale, sondern partnerschaftliches Modell.

Vorteile

  • Geringeres Risiko
  • Bekannte Marke
  • Unterstützung
  • Schulungen
  • Einkaufsvorteile
  • Netzwerk

Nachteile

  • Eingeschränkte unternehmerische Freiheit
  • Laufende Gebühren
  • Investitionspflichten
  • Vorgaben zur Geschäftsgestaltung

Rechtliche Grundlagen

In Österreich existiert kein eigenes Franchise-Gesetz, weshalb Franchise-Systeme ausschließlich auf zivilrechtlichen Verträgen beruhen. Dabei kommt dem Franchisevertrag eine zentrale Bedeutung zu, da er die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien detailliert regeln.

Franchise

Franchise ist eine partnerschaftliche Vertriebsform, bei der ein Unternehmen (der Franchisegeber) einem selbstständigen Partner (dem Franchisenehmer) das Recht einräumt, ein erprobtes Geschäftskonzept samt Marke, Produkten und Dienstleistungen gegen Gebühr zu nutzen.

Was ist Franchising?

  • Franchising ist ein Geschäftsmodell.

  • Ein Unternehmer (Franchise-Nehmer) nutzt das erprobte Konzept eines bestehenden Unternehmens (Franchise-Geber).

  • Der Franchise-Nehmer zahlt dafür eine Gebühr.

  • Er übernimmt Marke, Know-how und oft auch Marketing- und Betriebsstrukturen.

  • Das Geschäft wird rechtlich selbstständig, aber nach den Vorgaben des Franchise-Systems geführt.

Franchising ist weit mehr als nur die Nutzung eines bekannten Markennamens. Es ist ein strukturiertes Geschäftsmodell, das Unternehmern ermöglicht, unter dem Dach eines bestehenden Franchise-Systems ein eigenes Unternehmen zu führen – mit klar definierten Rollen, Abläufen und gegenseitigen Verpflichtungen.

Dabei stellt der Franchise-Geber nicht nur seine Marke zur Verfügung, sondern ein ganzes Betriebskonzept: Dazu gehören unter anderem Schulungen, Marketingmaterialien, Systemhandbücher, digitale Tools oder gebündelte Einkaufskonditionen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Franchise-Nehmer, das System nach vorgegebenen Standards umzusetzen und laufende Franchise-Gebühren zu entrichten.

  • Franchising hat sich vor allem deshalb etabliert, weil es beiden Seiten Vorteile bietet: Der Franchise-Geber kann mit geringem Kapitalaufwand wachsen, während der Franchise-Nehmer von der Bekanntheit und Erfahrung des Systems profitiert.

Ein Beispiel: Wer ein eigenes Burgerrestaurant gründet, muss Konzept, Rezepte, Marke, Lieferketten und Marketing selbst aufbauen – mit entsprechendem Risiko. Ein McDonald’s-Franchise dagegen bietet ein vollständiges System, das bereits erfolgreich am Markt funktioniert. Die unternehmerische Verantwortung bleibt trotzdem beim Franchise-Nehmer.

  • Franchising unterscheidet sich von einer klassischen Filiale oder einer einfachen Lizenzvergabe durch die enge Partnerschaft auf Augenhöhe – verbunden mit klaren Rechten, Pflichten und Systemvorgaben.

Wie funktioniert Franchising?

  • Franchising funktioniert als Partnerschaft zwischen Franchise-Geber und Franchise-Nehmer.

  • Der Franchise-Geber stellt Marke, Konzept und Unterstützung zur Verfügung.

  • Der Franchise-Nehmer eröffnet und betreibt das Geschäft vor Ort – rechtlich selbstständig, aber nach Systemvorgaben.

  • Ein Franchise-Vertrag regelt klar, welche Rechte und Pflichten beide Seiten haben.

Im Kern basiert Franchising auf einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen zwei Partnern: dem Franchise-Geber, der ein erprobtes Geschäftskonzept entwickelt hat, und dem Franchise-Nehmer, der dieses Konzept an einem eigenen Standort umsetzt.

  • Der Franchise-Geber stellt die Marke, das Betriebswissen, die Ablaufstrukturen, Schulungen und oft auch Marketingmaterial sowie digitale Tools bereit. Ziel ist es, dass das Unternehmen einheitlich auftritt – egal, wer es führt.

Der Franchise-Nehmer eröffnet und betreibt das Geschäft vor Ort: Er stellt Personal ein, betreut Kund*innen, übernimmt die operative Leitung und hält sich dabei an die Vorgaben des Systems.

  • Dafür erhält er nicht nur ein fertiges Konzept, sondern auch laufende Betreuung, Einkaufsvorteile und eine bereits etablierte Marke.

Beide Seiten schließen einen Franchise-Vertrag, der genau regelt, wer was leisten muss: darunter fallen Nutzungsrechte an der Marke, Gebietsschutz, laufende Franchise-Gebühren, Qualitätsstandards, Berichtspflichten und manchmal auch Investitionsvorgaben.

Franchising funktioniert besonders gut in Branchen mit standardisierten Abläufen und hohem Wiedererkennungswert – etwa in der Gastronomie, im Fitnessbereich, im Handel oder bei Dienstleistungen. Hier kann der Franchise-Geber expandieren, ohne selbst Kapital in neue Standorte investieren zu müssen, während der Franchise-Nehmer von einem erprobten System profitiert.

  • Franchising ist damit eine Partnerschaft mit klaren Rollen – und eine Win-Win-Situation, wenn beide Seiten ihre Verantwortung ernst nehmen.

Franchising: Vorteile und Nachteile

  • Franchising ermöglicht den Start in die Selbstständigkeit mit einem erprobten Konzept.

  • Franchise-Nehmer profitieren von Markenbekanntheit, Marketingpaketen und Schulungen.

  • Im Gegenzug akzeptieren sie Systemvorgaben und laufende Gebühren.

  • Franchising senkt das Risiko, begrenzt aber die unternehmerische Freiheit.

Franchising verspricht vielen Gründer*innen einen leichteren Weg in die Selbstständigkeit – mit einer bekannten Marke, einem funktionierenden System und Unterstützung durch den Franchise-Geber. Doch nicht jedes System passt zu jeder Persönlichkeit, und die Entscheidung bringt klare Vor- und Nachteile mit sich.

Vorteile für Franchise-Nehmer*innen:

Der größte Vorteil liegt im reduzierten Risiko: Statt ein eigenes Konzept von Grund auf zu entwickeln, steigen Franchise-Nehmer*innen in ein erprobtes reduzierten Risiko Geschäftsmodell ein. Sie profitieren von der Markenbekanntheit, der Erfahrung des Systems und bestehenden Strukturen.

Oft erhalten sie ein vollständiges Startpaket: Schulungen, Marketingvorlagen, einheitliche Prozesse, Softwarelösungen, Einkaufsvorteile und laufende Beratung.

  • Auch der Aufbau eines Netzwerks fällt leichter – etwa über andere Franchise-Partner*innen oder Events des Franchise-Gebers.

Nachteile für Franchise-Nehmer*innen:

Dafür müssen sie einen Teil ihrer unternehmerischen Freiheit aufgeben. Die Systemvorgaben regeln oft sehr genau, wie Produkte präsentiert, Dienstleistungen angeboten oder Standorte eingerichtet werden dürfen. Manche Systeme schreiben sogar die Gestaltung bis zur Wandfarbe oder der Musik im Verkaufsraum vor.

  • Auch finanziell bringt das Modell Belastungen mit sich: Neben der einmaligen Einstiegsgebühr fallen meist laufende Franchise-Gebühren an, die sich an Umsatz oder Fixbeträgen orientieren.

Hinzu kommen eventuell Werbekosten oder verpflichtende Investitionen. Wer sich für ein Franchise entscheidet, muss also abwägen: Bin ich bereit, mich in ein System einzufügen – auch wenn ich rechtlich selbstständig bin?

Vorteile für Franchise-Geber:

Auch auf der Seite der Franchise-Geber bringt das Modell klare Chancen – aber auch Herausforderungen. 

  • Für Franchise-Geber ist Franchising ein effizienter Weg, zu wachsen, ohne selbst Filialen betreiben zu müssen. 

Sie können neue Märkte erschließen, ohne eigenes Kapital zu investieren, und erhalten durch die Gebühren eine stetige Einnahmequelle. Gleichzeitig stärkt jede neue Einheit die Markenbekanntheit und das gesamte Netzwerk.

Nachteile für Franchise-Geber:

Allerdings bedeutet Franchising auch Kontrollaufwand. Damit das System einheitlich funktioniert, müssen Prozesse dokumentiert, Qualität gesichert und Partner betreut werden. Falsche Partnerwahl, mangelnde Schulung oder Unzufriedenheit im System können langfristig der Marke schaden.

Franchising in Österreich – Zahlen & Trends

  • Der Franchise-Sektor in Österreich auf einen Blick:

  • Rund 500 Franchise-Systeme sind aktiv – mit etwa 10.000 Partnerbetrieben an über 13.000 Standorten.

  • Die Branche erwirtschaftet jährlich einen Netto-Umsatz von etwa 12 Mrd.€.

  • In Summe arbeiten rund 90.000 Menschen in österreichischen Franchise-Unternehmen.

  • Besonders stark vertreten ist die Gastronomie, gefolgt von Fitness, Gesundheit und Dienstleistungen.

  • Aktuelle Trends im Franchising 2025: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Mikrokonzepte – also kompakte Geschäftsmodelle mit geringem Platzbedarf und reduzierten Fixkosten.

Franchising ist längst kein Nischenthema mehr – die Zahlen zeigen, wie stark dieses Geschäftsmodell in Österreich angekommen ist. Rund 500 Franchise-Systeme sind derzeit aktiv, mit etwa 10.000 Franchise-Nehmer*innen an mehr als 13.000 Standorten. Der Sektor erwirtschaftet jährlich einen Netto-Umsatz von rund 12 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 90.000 Menschen – Tendenz steigend.

Besonders stark vertreten ist die Gastronomie, auf die ein erheblicher Teil der Systeme entfällt. Doch auch Fitness, Gesundheit, Bildung und persönliche Dienstleistungen wachsen stetig. Gleichzeitig entstehen immer mehr Franchise-Modelle im digitalen und beratungsnahen Umfeld, etwa rund um E-Commerce, Softwarelösungen oder mobile Services.

Ein klarer Trend sind sogenannte Mikrokonzepte: kompakte Geschäftsmodelle mit niedrigem Platzbedarf, geringeren Fixkosten und hoher Flexibilität – attraktiv für Gründer*innen mit begrenztem Startkapital und stark nachgefragt in urbanen Räumen.

Daneben prägen drei weitere Entwicklungen den Franchise-Markt 2025:

  • Digitalisierung: Systeme investieren zunehmend in Online-Schulungen, automatisierte Abläufe und digitale Kundenbindung.

  • Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Materialien, energieeffiziente Prozesse und soziale Verantwortung gewinnen systemübergreifend an Bedeutung.

  • Multi-Unit-Franchising: Immer mehr Partner führen mehrere Standorte gleichzeitig und professionalisieren ihre Rolle als Unternehmer*innen.

Im Vergleich zu klassischen Einzelgründungen gelten Franchise-Betriebe als beständiger und resilienter, gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Das steigende Interesse bestätigt diesen Trend: Immer mehr Gründer*innen sehen Franchising als sicheren, professionell begleiteten Einstieg ins Unternehmertum.

Was gilt rechtlich beim Franchising in Österreich?

  • In Österreich gibt es kein eigenes Franchise-Gesetz – Franchising basiert auf zivilrechtlichen Verträgen, ähnlich wie bei Miet- oder Lizenzverhältnissen.

  • Die Rechte und Pflichten der Parteien werden im Franchisevertrag individuell geregelt.

  • Franchise-Geber müssen Interessent*innen vor Vertragsabschluss umfassend und transparent informieren.

  • Typische Vertragsinhalte sind: Markenrechte, Gebührenmodelle, Gebietsschutz und Wettbewerbsverbote.

Auch wenn viele Franchise-Systeme professionell auftreten – rechtlich betrachtet ist Franchising kein Selbstläufer. In Österreich gibt es – wie in den meisten EU-Ländern – kein eigenes Franchise-Gesetz. Das bedeutet: Franchising basiert auf allgemeinen, zivilrechtlichen Bestimmungen.

  • Zusammenarbeit zwischen Franchise-Geber und Franchise-Nehmer wird über einen Franchisevertrag individuell geregelt – meist als Mischung aus Lizenz-, Dienstleistungs- und Vertriebsvereinbarung

Weil es keine gesetzlichen Standardvorgaben gibt, ist der Vertrag das zentrale Dokument. Dort werden alle Rechte und Pflichten beider Seiten definiert – etwa zur Nutzung der Marke, zur Gebietsaufteilung, zu Gebühren oder zur Dauer des Vertragsverhältnisses.

Ein wichtiger Punkt ist die sogenannte vorvertragliche Informationspflicht: Franchise-Geber sind verpflichtet, Interessent*innen vor Vertragsabschluss umfassend, transparent und wahrheitsgemäß zu informieren – etwa über das Geschäftsmodell, die bisherigen Erfahrungen im System und wirtschaftliche Risiken.

  • Wird diese Pflicht verletzt, können daraus rechtliche Ansprüche entstehen – etwa auf Schadenersatz oder Vertragsauflösung.

Beispiel: Ein Franchise-Vertrag kann festlegen, dass ein Standort nur in einem bestimmten Bezirk eröffnet werden darf – oder dass alle Produkte ausschließlich über zentrale Lieferanten bezogen werden müssen. Auch die Gestaltung des Geschäfts, die Werbung oder das verwendete Kassensystem können verbindlich vorgeschrieben sein.

Inhalte eines Franchisevertrags:

Typische Inhalte eines Franchisevertrags sind:

  • Markenrechte und deren erlaubte Nutzung

  • Eintrittsgebühren, laufende Franchise-Gebühren und gemeinsame Werbekosten

  • Gebietsschutz – also das exklusive Betreiben eines Gebiets

  • Qualitätsstandards und Berichtspflichten

  • Wettbewerbsverbote während und nach der Vertragslaufzeit

  • Kündigungsbedingungen und Optionen zur Verlängerung

Auch wenn viele Systeme mit standardisierten Vertragsmustern arbeiten, sollten Franchise-Nehmer*innen den Vertrag unbedingt von einer fachkundigen Stelle prüfen lassen – idealerweise durch einen auf Franchising spezialisierten Anwalt. Denn gerade weil es kein gesetzliches Regelwerk gibt, können viele Klauseln einseitig zugunsten des Franchise-Gebers formuliert sein.

Wer ein Franchise eingeht, schließt keinen Standardvertrag, sondern ein individuell geregeltes, langfristiges Geschäft. Eine genaue Prüfung der Inhalte ist Pflicht, um spätere Konflikte zu vermeiden und von Anfang an auf rechtlich sicherem Boden zu stehen.

Wie starte ich als Franchise-Nehmer?

  • Der Einstieg ins Franchising beginnt mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung: Passt dieses Modell zu meiner Persönlichkeit und Arbeitsweise?

  • Danach folgt die gezielte Suche nach einem passenden Franchise-System.

  • Der Franchisevertrag sollte sorgfältig geprüft werden – idealerweise mit juristischer Unterstützung.

  • Auch die Finanzierung muss frühzeitig geklärt werden, inklusive Eigenkapital, Krediten oder Förderungen.

  • Ein ausführliches Gespräch mit dem Franchise-Geber über gegenseitige Erwartungen, Leistungen und Pflichten ist unerlässlich.

  • Eine strukturierte Vorbereitung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Der Weg in ein Franchise beginnt nicht mit dem Vertrag – sondern mit dir selbst. Bevor du ein System auswählst, solltest du ehrlich prüfen, ob Franchising zu deiner Persönlichkeit passt: Bist du bereit, ein erprobtes Konzept umzusetzen, klare Vorgaben einzuhalten und dich in ein bestehendes System einzugliedern – ohne auf völlige Gestaltungsfreiheit zu bestehen?

Wenn diese Fragen mit „Ja“ beantwortet sind, folgt die gezielte Suche nach einem passenden Franchise-System. Plattformen, Messen oder der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) bieten einen guten Überblick.

  • Wichtig ist: Lass dich nicht nur von großen Namen oder Erfolgszahlen leiten – sondern prüfe, ob das Geschäftsmodell zu deinem Standort, Kapital, deiner Zielgruppe und deinen Interessen passt.

Ein zentraler Schritt ist die Prüfung des Franchisevertrags. Er regelt alle Rechte und Pflichten – von Marken- und Gebietsnutzung über Gebühren bis zu Kündigungsklauseln.

Auch wenn Franchisegeber oft mit standardisierten Verträgen arbeiten, solltest du diesen unbedingt von einem auf Franchising spezialisierten Anwalt prüfen lassen. Klein gedruckte Pflichten oder einseitige Regeln können später teuer werden.

Offene Fragen klären:

Parallel dazu solltest du die Finanzierungsfrage klären. Viele Systeme erwarten ein Eigenkapital von 20–30 % der Gesamtkosten. Der Rest kann – je nach Modell – durch Bankkredite, Beteiligungen oder Fördermittel abgedeckt werden. Ein weiterer wichtiger Schritt ist ein ausführliches Gespräch mit dem Franchise-Geber. Es sollte nicht nur zur Präsentation des Konzepts dienen, sondern auch zur ehrlichen Klärung offener Fragen, z.B.:

  • Welche Leistungen sind im laufenden Support enthalten?

  • Wie sehen typische Startphasen im System aus?

  • Wie lange dauert die durchschnittliche Amortisationszeit?

  • Gibt es Einblicke in Erfahrungsberichte anderer Partner?

Begleitend empfiehlt es sich:

  • ein Informationspaket oder Handbuch anzufordern,

  • direkt mit bestehenden Franchise-Nehmer*innen im System zu sprechen,

  • das Marktumfeld und den Standort realistisch einzuschätzen

  • und sich frühzeitig mit den Gründungsformalitäten auseinanderzusetzen – inklusive Gewerbeanmeldung, Rechtsformwahl und ggf. branchenspezifischer Genehmigungen.

Bekannte Franchise-Beispiele in Österreich

  • In Österreich gibt es zahlreiche erfolgreiche Franchise-Systeme in Gastronomie, Fitness, Handel und Dienstleistungen.

  • Bekannte Marken sind unter anderem McDonald’s, Ströck, Bodystreet, Mrs.Sporty, Nordsee und TUI ReiseCenter.

  • Sie unterscheiden sich in Branche, Startbudget und Standortvoraussetzungen.

  • Die breite Auswahl zeigt: Franchising bietet in Österreich für unterschiedlichste Lebenssituationen und Zielgruppen passende Modelle.

Franchising ist in Österreich längst Teil des wirtschaftlichen Alltags – nicht nur durch internationale Marken wie McDonald’s, sondern auch durch erfolgreiche heimische und europäische Systeme. Die Auswahl reicht von Gastronomie und Fitness über Handel und Dienstleistungen bis hin zu Bildung und Mobilitätskonzepten.

Gastronomie:

McDonald’s ist das bekannteste Franchise weltweit – und auch in Österreich mit über 190 Filialen stark vertreten. Das System bietet standardisierte Prozesse, klare Strukturen und umfassende Schulungen.

Ströck, eine traditionsreiche österreichische Bäckereikette, kombiniert Franchising mit regionaler Verankerung und hoher Qualitätsorientierung. Nordsee ist auf Fischspezialitäten spezialisiert und setzt auf zentrale Logistik, standardisierte Abläufe und ein vertrautes Filialkonzept.

Fitness und Gesundheit:

Bodystreet bietet EMS-Training mit minimalem Platzbedarf – ideal für Mikrokonzepte in Stadtlagen. Technik, Schulung und Studioeinrichtung kommen vom Franchise-Geber. Mrs.Sporty richtet sich gezielt an Frauen und verbindet Fitness mit Gesundheitscoaching und Community-Aspekten.

Injoy bedient den klassischen Fitnessmarkt und bietet umfassende Betreuung sowie Unterstützung beim Standortaufbau.

Dienstleistungen & Einzelhandel:

TUI ReiseCenter ist ein Beispiel für Franchising im Tourismusbereich – mit zentraler Buchungsplattform und Markenbekanntheit. Storebox, ein österreichisches Start-up, bietet Self-Storage auf Franchise-Basis – mit digitalen Zutrittslösungen und geringem Personalaufwand. Weitere Beispiele finden sich in Bereichen wie Nachhilfe (z.B. LernQuadrat) oder mobiler Gebäudereinigung.

Unterschiede zwischen den Systemen:

  • Startbudget: Einstiegskosten reichen von unter 10.000 Euro bei mobilen oder digitalen Modellen bis zu mehreren Hunderttausend Euro bei stationären Gastronomie- oder Einzelhandelskonzepten.

  • Standortvoraussetzungen: Einige Systeme funktionieren rein digital oder mobil, andere benötigen Ladenflächen in frequentierten Lagen.

  • Zielgruppen: Es gibt Angebote für verschiedene Lebenssituationen – von nebenberuflichen Modellen bis zur unternehmerischen Vollzeitexpansion.

Franchise-Messen & Netzwerke in Österreich

  • In Österreich gibt es verschiedene Veranstaltungen und Anlaufstellen, die Franchise-Interessierte vernetzen und informieren.

  • Die wichtigste Franchise-Messe in Österreich ist die Franchise Expo Austria, die jährlich in Wien stattfindet.

  • Der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) unterstützt mit Qualitätsstandards, Beratung und Veranstaltungen.

  • Wer in die Franchise-Welt einsteigen möchte, hat hier die Chance, direkt mit Franchise-Gebern ins Gespräch zu kommen und sich fundiert zu informieren.

Wer in die Franchise-Welt einsteigen möchte, findet in Österreich zahlreiche Informations- und Austauschmöglichkeiten. Messen, Verbände und Online-Plattformen bieten Orientierung, Kontaktmöglichkeiten und praktische Einblicke.

Franchise Expo Austria:

Die wichtigste Veranstaltung ist die Franchise Expo Austria, die jährlich in Wien stattfindet. Sie ist die größte Franchise-Messe Österreichs und richtet sich an Gründerinnen, Franchise-Geber und Investorinnen.

Dort können Besucher*innen:

  • unterschiedliche Franchise-Systeme persönlich kennenlernen,
  • sich in Vorträgen über Finanzierung, Expansion oder Vertragsrecht informieren,
  • direkt mit bestehenden Partnerinnen und Expertinnen ins Gespräch kommen.

Viele Franchisenehmer*innen berichten, dass hier ihr Weg in die Selbstständigkeit begonnen hat.

Österreichischer Franchise-Verband (ÖFV):

Der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV) ist die wichtigste Interessenvertretung der Branche. Er bietet:

  • eine Übersicht über geprüfte und qualitätsgesicherte Franchise-Systeme (Gütesiegel),
  • juristische Orientierung bei Themen wie Verträgen oder Pflichten,
  • laufende Veranstaltungen, Weiterbildungen und Netzwerkangebote.

Für Einsteiger*innen ist der ÖFV eine verlässliche Anlaufstelle, um seriöse Systeme zu identifizieren und mit fundierten Informationen in den Auswahlprozess zu starten.

Digitale Plattformen & Matching-Tools:

Online-Portale wie franchiseportal.at, franchisecheck.at oder franchisedirekt.com ergänzen das Angebot. Sie liefern Systemvergleiche, Erfahrungsberichte und bieten sogenannte Matching-Tools, mit denen du Franchise-Angebote nach Budget, Branche und Standort filtern kannst.

Franchising als Chance – mit dem richtigen Wissen

Franchising ist eine attraktive Möglichkeit, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – mit einem erprobten Geschäftsmodell im Rücken. Diese Form der Unternehmensgründung bietet Zugang zu einer etablierten Marke, professioneller Unterstützung und klar definierten Abläufen.

In diesem Artikel wurde deutlich, welche Chancen und Herausforderungen mit einem Franchise verbunden sind. Wer sich gut informiert, kann viele typische Fehler vermeiden und von Beginn an auf stabilen Beinen stehen.

  • Doch Erfolg stellt sich nicht automatisch ein: Eine ehrliche Selbsteinschätzung, sorgfältige Auswahl des Systems und ein solides Verständnis der rechtlichen sowie wirtschaftlichen Grundlagen sind unerlässlich.

Wer sich vorbereitet, Kontakte knüpft und die eigenen Stärken gezielt einsetzt, kann mit einem Franchise-Modell langfristig erfolgreich sein – und vom ersten Standort bis zum eigenen Team unternehmerisch mitgestalten.

Die Buchhaltung für alle Branchen

Umfassende Buchhaltungssoftware für Österreich
Von A wie Angebot bis Z wie Zeitersparnis:

  • Startup gründen in Österreich: Firmenbuch bis Gewerbeanmeldung
  • Markenanmeldung & Werkvertrag
  • Freiberuflich oder Freelancer: Klärung aller Optionen und Erklärungswechsel
  • Dropshipping & Stundenlohn berechnen: optimale Planung für Jungunternehmen
  • Lohnnebenkosten & Finanzverwaltung
  • Kosten & Zeit sparen | effizient buchhalten

Fragen und Antworten

Ein Franchise ist ein vertriebsbasiertes Partnerschaftssystem, bei dem ein selbstständiger Unternehmer das Marken- und Geschäftskonzept eines Franchisenehmers gegen Gebühr nutzt, inklusive Know-how und Betreuung.

Franchise lässt sich im Deutschen mit „Nutzungsrecht“ oder „Lizenzsystem“ übersetzen – gemeint ist die vertraglich geregelte Erlaubnis, ein bestehendes Geschäftsmodell gegen Gebühr zu übernehmen.

Franchising bedeutet: Du eröffnest dein eigenes Geschäft, arbeitest aber mit dem erprobten Konzept, der Marke und dem Support eines etablierten Unternehmens.

Ja. Die meisten McDonald’s Filialen werden von Franchise-Nehmer*innen geführt – sie nutzen Marke, Rezepte und Prozesse des Konzerns.

Der Vertrag legt fest, wie du die Marke nutzt, welche Gebühren anfallen, welche Standards gelten und wie lange die Zusammenarbeit dauert – meist mit Investitions-, Gebiets und Wettbewerbsregelungen.

Die Kosten variieren stark. In Österreich starten viele Mikrokonzepte ab ca. 10.000 Euro, große Gastronomie- oder Handelssysteme können mehrere Hunderttausend Euro kosten.

Beliebte Systeme reichen von McDonald’s (Gastronomie) über Ströck (Bäckerei) bis zu Bodystreet, Mrs.Sporty, Nordsee und TUI ReiseCenter, ergänzt durch digitale Konzepte wie Storebox.

Vorteile: Erprobtes Konzept, höhere Markteintrittssicherheit, umfassende Unterstützung.

Nachteile: Eingeschränkte Freiheit, laufende Gebühren, mögliche Abhängigkeit vom System.