Fremdwährungskonto

Was ist ein Fremdwährungskonto?

Ein Fremdwährungskonto ist ein Devisen- bzw. Bankkonto, das von einem Kreditinstitut im Inland in einer ausländischen Währung geführt wird. Fremdwährungskonten stellen eine Form der Kurssicherung dar, weil sie die Möglichkeit bieten, das Wechselkursrisiko und etwaige Tauschkosten zu vermeiden.

Fremdwährungskonto: Übersicht

Devisenkonto in fremder Währung | Bankkonto in fremder Währung | Kurssicherung | Nutzen von Fremdwährungskonten


Ein Fremdwährungskonto, oft auch als Devisenkonto bezeichnet, ist inländisches Bankkonto, das von vom jeweiligen Kreditinstitut in einer ausländischen Währung geführt wird - sprich das Fremdwährungskonto eines Unternehmers in Österreich wird nicht in Euro, sondern in einer ausländischen („fremden“) Währung, z.B. in US-Dollar, Schweizer Franken oder Japanischen Yen geführt.

Fremdwährungskonten stellen vor allem eine Form der Kurssicherung dar, weil sie die Möglichkeit bieten, laufende Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge in einer bestimmten Währung zu fakturieren und damit das Wechselkursrisiko und etwaige Tauschkosten zu vermeiden. Auch bei Fremdwährungskrediten finden sie Verwendung.


Geschäftliche Fremdwährungskonten: Funktion & Nutzen

Für international agierende Unternehmen, die viele Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge in fremden Währungen haben, sind Fremdwährungskonten beinahe unumgänglich. Über solche Konten können die Transaktionen zwischen verschiedenen Ländern in unterschiedlicher Währung viel leichter abwickelt werden.

Für die möglichst einfache Abwicklung dieser Transaktionen ist es gerade bei stark exportorientierten bzw. auf der anderen Seite importorientierten Unternehmungen obligat, bei der jeweiligen Hausbank zumindest ein solches Fremdwährungskonto zu haben. Im geschäftlichen Ablauf der Firmen bietet das Konto die Möglichkeit, entsprechende internationale Zahlungen zügig abzuwickeln.
Zu beachten dabei: Wird das Geld vom Fremdwährungskonto dennoch im Inland benötigt, müssen hohe Gebühren gezahlt und vor allem das Wechselkursrisiko vom Unternehmer selbst getragen werden.


Fremdwährungskonto Privatanleger: Funktion & Nutzen

Auch Privatanleger interessieren sich Fremdwährungskonten, weil es durchaus von Vorteil sein kann, wenn von den jeweiligen Anlegern Börsenaktivitäten in anderen Währungen als dem Euro vorliegen. Diese Devisenkonten werden außerdem von Anlegern genutzt, die mit entsprechenden Anlagen in Fremdenwährungen schlichtweg Geld verdienen wollen.


Wie funktioniert ein Fremdwährungskonto?

Der Kontoinhaber überweist einen bestimmten Euro-Betrag auf dieses Devisenkonto. Im Regelfall kann kein Bargeld eingezahlt und auch nicht abgehoben werden - Scheckeinreichungen und Überweisungen sind nur beschränkt möglich. Grundsätzlich ist der (einzige) Unterschied zum gewohnten Konto in inländischer Währung jener, dass das Guthaben eben nicht in Euro, sondern in der jeweiligen fremden Währung dargestellt wird.

Dieses Guthaben wird wie bei einem Tagesgeldkonto, sprich einem verzinsten Konto ohne festgelegte Laufzeit, verzinst, wobei die Höhe der Zinsen von der Volatilität der Währung abhängt - sprich die Zinshöhe orientiert sich am Ausmaß der Währungsschwankungen der jeweiligen Fremdwährung innerhalb einer kurzen Zeitspanne.
Als Faustregel gilt hier: Je volatiler, also instabiler bzw. labiler in Sachen Schwankungen, die Währung ist, desto höher ist auch der zu zahlende Zins (-satz).

Für Anleger gilt es dabei das Risiko zu beachten, dass die zunächst oder angenommen höheren Zinsen bei einer sehr volatilen Währung im Zuge eines Kursverfalls komplett zunichtegemacht werden können.

Immer in Abhängigkeit vom Zeitraum bzw. Zeitpunkt, wann das Geld auf das Fremdwährungskonto überwiesen wird, kann der Kontoinhaber von dieser Systematik natürlich auch profitieren, in dem er von Kursschwankungen profitiert und nicht mehr so abhängig vom Euro ist. Potenziell lassen sich außerdem auf diese Art Kursverluste vermeiden. Auch daher begegnet man im internationalen Geschäftsfeld Fremdwährungskonten als etwas Normalem bzw. Notwendigem.

Exkurs: Fremdwährungskredite

Beim Thema Fremdwährungskonten stolpert man schnell auch über den Begriff der "Fremdwährungskredite". Diese sind bei Unternehmen aufgrund vor allem der potenziellen Zinsvorteile durchaus beliebt - können aber auch diverse Risiken mit sich bringen. Daher sollte in Sachen Fremdwährungskrediten einigen Faktoren und Eigenheiten besondere Beachtung geschenkt werden.

Die Einzelheiten zu den Fremdwährungskrediten finden Sie hier:

Weiterlesen zu: Fremdwährungskredite

Fremdwährungskonto in der Buchhaltung

Fremdwährungskonto in FreeFinance | Verbuchung bei Einnahmen und Ausgaben in Fremdwährungen


Aktuell werden von FreeFinance keine Fremdwährungskonten als eigene Bankkonten unterstützt - sehr wohl aber das Verbuchen von Einnahmen und Ausgaben in Fremdwährung unter Angabe des gültigen Wechselkurses.

Tätigen Sie Geschäfte im Ausland und erhalten Sie Einnahmen bzw. bezahlen Sie Ausgaben von einem Fremdwährungskonto, dann ist folgende Vorgehensweise anwendbar:

Das Fremdwährungskonto ist in der Buchführung als Euro-Konto abzubilden - Buchungsgrundlage ist der Kontoauszug.

Jede Bewegung oder Bestandsausweisung, die auf dem Kontoauszug ausgewiesen ist, ist in Euro umzurechnen und als Euro-Betrag in die Buchhaltung zu übernehmen.

  • Vergleich des Anfangskontobestands auf dem Auszug mit jenem in der Buchhaltung. Differenzen werden auf Erträge/Aufwand aus Kursdifferenzen gebucht, sodass Übereinstimmung hergestellt wird.

  • Verbuchen der Bewegungen auf dem Auszug, also z.B. eines Geldeingangs. Besteht eine Differenz gegenüber dem Rechnungsbetrag, wird diese analog als Kursdifferenz ausgebucht.

  • Vergleich des Endsaldo in Fremdwährung mit jenem in Euro. Die Beträge sollten übereinstimmen.

Besonders zu beachten:

Einnahmen und Ausgaben in Fremdwährung müssen in die jeweilige richtige Umsatzsteuervoranmeldung (UVA) mitaufgenommen werden.

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Siehe auch

Quellen