Bewertung von Verbindlichkeiten ⇒ einfach erklärt

Bei der Bewertung von Verbindlichkeiten wird der Wert finanzieller Verpflichtungen eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt. Verbindlichkeiten sind mit dem Entstehungswert zu bewerten und es gilt das Höchstwertprinzip.

Simone A. Mitgründerin, Entwicklung, Inhalt & Marketing
OCR - Ganz neu!

Jetzt unser neuestes Feature "Automatische Bilderkennung" testen!

Testen!

Bewertung von Verbindlichkeiten – auf einen Blick

Die 4 wichtigsten Fakten zur Bewertung von Verbindlichkeiten

Definition:

Festlegung des finanziellen Werts der Verpflichtungen eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt

Bestandteile:
  • Anleihen
  • Verbindlichkeiten gegenüber Banken
  • Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferungen
  • Erhaltene Anzahlungen
  • Sonstige Verbindlichkeiten
Bewertung:
  • Entstehungswert bzw. Erfüllungsbetrag
  • Höchstwertprinzip
 
Bedeutung:
  • Bestimmung der finanziellen Lage
  • Risikobewertung

Verbindlichkeiten: Übersicht

In der Buchhaltung spielen Verbindlichkeiten eine entscheidende Rolle, da sie die finanzielle Verpflichtung eines Unternehmens gegenüber externen Parteien wie Lieferanten, Kreditgebern und anderen Gläubigern darstellen. 

  • Verbindlichkeiten sind Forderungen eines Gläubigers (Kreditor) gegenüber einem Schuldner - dieser befindet sich daher anhand der Verbindlichkeiten in einem Schuldverhältnis dem Gläubiger gegenüber.

In der Bilanz werden die Verbindlichkeiten auf der Passivseite ausgewiesen und der Betrag sowie das Fälligkeitsdatum sind exakt definiert.

  • Typischerweise werden Verbindlichkeiten nach ihrer Fälligkeit aufgeteilt. 

Verbindlichkeiten werden in kurzfristige, die innerhalb eines Jahres zurückgezahlt werden müssen, und langfristige, deren Rückzahlung erst nach mehr als einem Jahr erfolgt, unterteilt.

  • Diese können unterschiedliche Formen annehmen, wie Lieferantenkredite für kurzfristige Verbindlichkeiten und Darlehen oder Anleihen für langfristige Verpflichtungen.

Die Bewertung von Verbindlichkeiten erfolgt nach dem strengen Höchstwertprinzip. Das heißt, Verbindlichkeiten müssen mit entweder dem Entstehungswert oder dem Erfüllungsbetrag angesetzt werden - je nachdem was höher ist.

Der letzte Bilanzansatz darf unterschritten werden, nicht jedoch der Entstehungswert.

  • Diese Bewertungsbestimmungen sind vor allem bei Schulden in ausländischer Währung von Bedeutung.

Beispiele für Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden nach verschiedenen Zeithorizonten und Funktionsbereichen unterteilt. Zu den wichtigsten gehören:

  • Anleihen

  • Verbindlichkeiten gegenüber Banken

  • Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferungen

  • Erhaltene Anzahlungen

  • Sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten: Bewertung

Gemäß § 211 UGB müssen Verbindlichkeiten grundsätzlich zu ihrem Erfüllungsbetrag bewertet werden.

  • Das bedeutet, dass Verbindlichkeiten in den Büchern zum Betrag eingetragen werden müssen, der voraussichtlich zurückgezahlt werden muss.

Im UGB gibt es keine expliziten Regelungen zur Bewertung von Verbindlichkeiten, wie das Niederstwertprinzip bei der Bewertung von Umlaufvermögen.

  • Stattdessen gilt das Höchstwertprinzip für die Bewertung von Verbindlichkeiten. Dies bedeutet, dass Verbindlichkeiten grundsätzlich zum höchstmöglichen Wert, also zum Erfüllungsbetrag, bewertet werden sollen.

Der Erfüllungsbetrag ist der Betrag, der tatsächlich zur Erfüllung der Verpflichtung benötigt wird, also der Betrag, der zum Zeitpunkt der Rückzahlung oder Begleichung der Verbindlichkeit fällig wird.

  • Dies kann je nach Umständen höher oder niedriger sein als der ursprüngliche Entstehungswert, insbesondere wenn Zinsen oder andere Kosten berücksichtigt werden müssen.

Wenn dieser Wert höher ist als der ursprünglich eingebuchte Betrag, muss die Bewertung entsprechend angepasst werden.

Die Buchhaltung für alle Branchen

Umfassende Buchhaltungssoftware für Österreich
Von A wie Automatisierung bis Z wie Zeitersparnis:

  • Geschäftsdokumente im Handumdrehen erstellen
  • Layout anpassen
  • Stammdaten und Automatisierung
  • Mit PSD2 und automatisierter Belegerkennung
  • Finanzamtsmeldungen mit Direktanbindung
  • Mobiles Fahrtenbuch: GPS-Tracking, Fuhrparkverwaltung synchronisiert mit der Buchhaltung: manumeter
  • Kosten- und zeitsparend, effizient Buchhalten
Jetzt 30 Tage kostenlos testen

Fragen und Antworten

Die Bewertung von Verbindlichkeiten bezeichnet den Prozess, bei dem der finanzielle Wert der Verpflichtungen eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt wird.

  • Verbindlichkeiten repräsentieren die Schulden eines Schuldners gegenüber einem Gläubiger.

Dabei werden verschiedene Arten von Schulden wie Darlehen, Anleihen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigt.

  • Diese Verpflichtungen werden in der Bilanz auf der Passivseite ausgewiesen, wobei sowohl der Betrag als auch das Fälligkeitsdatum klar definiert sind.

Die Bewertung von Verbindlichkeiten ist von entscheidender Bedeutung für Unternehmen aus verschiedenen Gründen.

  • Zum einen schafft sie finanzielle Transparenz, indem sie ein genaues Bild der finanziellen Lage eines Unternehmens liefert und Gläubigern hilft, die damit verbundenen Risiken besser zu verstehen.

Ebenso spielt die Bewertung von Verbindlichkeiten eine wesentliche Rolle bei der langfristigen Planung eines Unternehmens, da es dem Unternehmen ermöglicht, finanzielle Ziele zu setzen und Ressourcen effizient zu verwalten.

Quellen