Frachtbrief ⇒ verständlich erklärt

Ein Frachtbrief ist ein Warenbegleitdokument und als solches unverzichtbar im internationalen Frachtverkehr. Beim CRM-Frachtbrief handelt es sich um ein international anerkanntes Dokument für grenzüberschreitenden Transportverkehr.

Simone A. Mitgründerin der FreeFinance Buchhaltungssoftware, Entwicklung, Inhalt & Marketing
Zoll & Logistik

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Frachtbrief auf einen Blick

Wissen kompakt zusammengefasst

  • Frachtbriefe dienen unter anderem als gesetzlicher Nachweis für das Vorliegen eines Frachtvertrages.

  • Zudem dient der Frachtbrief als Nachweis für die Annahme, Übernahme durch den Frachtführer und die Lieferung der entsprechenden Sendung.

  • Die Anforderungen an den CRM-Frachtbrief ergeben sich aus Artikel 6 des CRM-Übereinkommens.

  • CRM-Frachtbriefe müssen gewisse Angaben enthalten, unter anderem: Absender, Empfänger, Art und Menge des Frachtgutes, Frachtführer, Kfz-Kennzeichen und etwaige nötige Dokumente.

  • Die Verwendung eines speziellen CRM-Frachtbriefes ist verpflichtend, wenn Waren international auf der Straße transportiert werden.

  • CRM-Frachtbriefe müssen in dreifacher Ausführung vorliegen, wobei eine Ausfertigung dem Absender gehört, eine Ausfertigung beim Frachtgut bleibt und die dritte Ausfertigung für den Frachtführer bestimmt ist.

Was ist ein Frachtbrief?

Ein Frachtbrief dient bei Gütertransporten als gesetzlicher Nachweis dafür, dass zwischen einem Frachtführer und einem Absender ein Frachtvertrag abgeschlossen wurde.

Früher war es verpflichtend, jedes Frachtgeschäft mit einem Frachtbrief nachzuweisen. Heute kommen oft andere Formen der Warenbegleitpapiere, wie etwa Lieferscheine oder Ladelisten zum Einsatz.

Bei Gütertransporten sind Frachtbriefe heute nur noch dann verpflichtend, wenn die Fracht international transportiert wird und einer der betroffenen Staaten Teil des CMR-Abkommens ist. Daher spricht man in diesen Fällen auch vom CMR-Frachtbrief.

Frachtbriefe sind auch als "Waybill" oder im Französischen als "Lettre de voiture" bekannt, da sie vor allem im internationalen Straßengüterverkehr genutzt werden.

Was steht in einem Frachtbrief?

Welche Angaben ein Frachtbrief enthalten muss, ergibt sich aus § 426 UGB.

Auch im Kapitel III des Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im Internationalen Straßengüterverkehr (CMR) finden sich Details über und Anforderungen an den Beförderungsvertrag und die notwendigen Beförderungsdokumente.

Notwendige Angaben für Frachtbriefe sind unter anderem:

  • Ort und Tag der Ausstellung
  • Name und Anschrift des Absenders
  • Name und Anschrift des Frachtführers
  • Name und Anschrift des Empfängers
  • Stelle und Tag der Übernahme des Gutes
  • Für die Ablieferung vorgesehene Stelle
  • Bezeichnung der Art des Gutes und der Verpackung
  • Menge des Gutes
  • Mit der Beförderung verbundene Kosten
  • Weisungen für den Zoll o. A. amtliche Behandlungen

Wozu wird ein Frachtbrief benötigt?

Hauptsächlich dient der Frachtbrief als Informationsträger, da er alle wichtigen Informationen über das zu transportierende Frachtgut, die Strecke und etwaige zu beachtende Besonderheiten beim Transport enthält.

Da der Frachtbrief von Absender und Frachtführer unterzeichnet werden muss, hat er in seiner unterschriebenen Form auch eine Beweisfunktion (Artikel 9 CMR) über den zustande gekommenen Frachtvertrag.

Gemäß Artikel 11 CMR hat der Frachtbrief auch jene Urkunden zu enthalten, die für etwaige Zoll- oder sonstigen amtlichen Handlungen notwendig sind.

Weiters dient der Frachtbrief dazu, die Übergabe der Fracht an den Empfänger zu bestätigen. Der Empfänger der Waren ist laut Artikel 13 CMR dazu berechtigt, die zweite Ausfertigung des Frachtbriefes vom Frachtführer zu verlangen, wenn er ihm im Gegenzug dazu die Empfangsbestätigung aushändigt.

Der Frachtvertrag

Bei einem Frachtvertrag handelt es sich in der Regel um eine Sonderform eines Werkvertrages, der zwischen Frachtführer und Spediteur zustande kommt.

Der Frachtbrief dient in diesem Zusammenhang als Nachweis dafür, dass ein Vertrag über die Beförderung des Frachtgutes vorliegt.

Was ist der CMR-Frachtbrief?

Der CMR-Frachtbrief ist ein internationales Transportdokument, das im Straßengüterverkehr zwischen den Vertragsstaaten des CMR-Übereinkommens eingesetzt wird.

Das CMR-Übereinkommen wurde am 19. Mai 1956 in Genf verabschiedet und trat in Österreich am 2. Juli 1961 in Kraft.

  • Es regelt den internationalen Transport von Gütern auf der Straße und wurde von vielen Staaten weltweit ratifiziert.

  • Bei Bereichen, die vom CMR-Übereinkommen nicht gedeckt werden, ist auf die jeweilige nationale Regelung abzustellen.

Wofür wird der CMR-Frachtbrief benötigt?

Die Pflicht zur Nutzung eines CMR-Frachtbriefes besteht immer dann, wenn Güter zwischen zwei Ländern der Europäischen Union oder innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes befördert werden.

Bei einem CMR-Frachtbrief handelt es sich daher um einen speziellen, international anerkannten Frachtbrief, der dementsprechend vor allem im internationalen Güterverkehr Anwendung findet.

Regeln und Besonderheiten des CMR-Frachtbriefs

Ein CMR-Frachtbrief muss dann genutzt werden, wenn eines der Empfänger- oder Abgangsländer Vertragsstaat des CMR-Abkommens ist. Ausgestellt wird der CMR-Frachtbrief vom Absender.

Wird ein CMR-Frachtbrief verwendet, so müssen diesem eine Liste der aufgeladenen Güter, eine Kopie der Versandbestätigung des Absenders, sowie eine Kopie der Rechnung des Absenders beiliegen.

  • Zudem muss der Frachtbrief in englischer oder französischer Sprache vorliegen.
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Fragen und Antworten

Frachtbriefe sind ein Warenbegleitdokument. Der Beförderungsvertrag zwischen Frachtführer und Absender wird so festgehalten und reist mit dem zu befördernden Gut mit. Neben dem Beweis für den Abschluss eines Frachtvertrages dient der Frachtbrief auch als Informationsträger und hat eine Quittungsfunktion.

Gemäß Artikel 1 Abs. 1 CMR ist das Mitführen eines CMR-Fachbriefes verpflichtend, wenn Ware grenzüberschreitend ausgeliefert wird und mindestens einer der betreffenden Staaten Vertragsstaat des CMR ist.

Lieferscheine dienen der Dokumentation der Übergabe von Ware vom Absender an den Empfänger und beinhalten eine Auflistung der Artikel einer Sendung. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einem Frachtbrief um ein Beförderungsdokument, das unter anderem als Beweis für den Abschluss eines Frachtvertrages dient und gewisse Angaben gemäß Artikel 6 CMR enthalten muss.

Gemäß Artikel 5 Abs. 1 CMR müssen zumindest 3 Originalausfertigungen des Frachtbriefs vorliegen. Diese müssen von Frachtführer und Absender unterzeichnet werden.

Wird die Ware mit mehreren Fahrzeugen transportiert oder handelt es sich um verschiedenartige Güter, so können gemäß Artikel 5 Abs. 2 CMR so viele Frachtbriefe ausgestellt werden, wie Fahrzeuge genutzt werden, beziehungsweise Güterarten vorhanden sind.

Quellen