Festwertverfahren ⇒ einfach erklärt

Das Festwertverfahren ist ein Sonderfall der Anlagenbewertung, bei dem ein bestimmter Bestand im Unternehmen nicht abgeschrieben wird, da er betriebsnotwendig ist. Stattdessen werden die Anschaffungskosten zur Erhaltung dieses Bestands in der Periode der Anschaffung als Aufwendungen verbucht.

Simone A. Mitgründerin, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Festwertverfahren – auf einen Blick

Die 4 wichtigsten Fakten zum Festwertverfahren
Definition

Eine Methode der Anlagenbewertung, bei der ein betriebsnotwendiger Bestand nicht abgeschrieben wird

Bedeutung
  • Reduziert buchhalterischen Aufwand durch konstante Bewertung
  • Erfasst nur Erhaltungs- und Anschaffungskosten
Buchhaltung
  • Ausgaben zur Auffüllung des Bestands, werden als laufende Aufwendungen verbucht
  • Ohne den Bestand regelmäßig neu zu bewerten
Branchen
  • Bei Branchen, wo große Mengen gleichartiger Güter benötigt werden
  • Landwirtschaft
  • Industrie
  • Hotel- und Gastgewerbe

Festwertverfahren

Das Festwertverfahren ist eine Methode der Anlagenbewertung, bei der ein betriebsnotwendiger Bestand nicht abgeschrieben wird, sondern die Erhaltungskosten als laufende Aufwendungen verbucht werden.

Festwertverfahren: Übersicht

Das Festwertverfahren ist ein spezielles Verfahren der Anlagenbewertung, das häufig bei Unternehmen Anwendung findet, die einen konstanten Bestand an bestimmten Gütern oder Anlagen benötigen.

  • Diese Methode bietet eine vereinfachte Buchhaltung, indem sie bestimmte Bestände nicht abschreibt, solange sie betriebsnotwendig sind.

Stattdessen werden Anschaffungen zur Erhaltung dieses Bestandes als Aufwendungen in der Periode der Anschaffung verbucht. Dies ermöglicht eine konstante und stabile Bewertung, die den Verwaltungsaufwand reduziert.

Das Festwertverfahren basiert auf der Annahme, dass bestimmte betriebsnotwendige Bestände über längere Zeiträume hinweg relativ konstant bleiben.

  • Solche Bestände können beispielsweise Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sein, die regelmäßig erneuert werden müssen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Durch die Anwendung dieses Verfahrens wird der ursprüngliche Wert dieser Bestände als Festwert angesetzt, der nur dann angepasst wird, wenn wesentliche Veränderungen eintreten.

  • Das bedeutet, dass keine regelmäßigen Abschreibungen erfolgen, sondern lediglich die tatsächlichen Aufwendungen für die Erneuerung des Bestandes in der jeweiligen Periode erfasst werden.

Bewertung von Wirtschaftsgütern mit Festwerten im abnutzbaren Anlagevermögen

Wirtschaftsgüter des abnutzbaren Anlagevermögens, bei denen auf Jahre ein bestimmter eiserner Bestand betriebsnotwendig ist, können mit Festwerten bewertet werden.

Der auf dem Anlagenkonto ausgewiesene Wert des betriebsnotwendigen Bestandes wird nicht abgeschrieben, dafür werden die zur Erhaltung des eisernen Bestandes notwendigen Ersatzanschaffungen im Jahre der Anschaffung als Aufwand verbucht.

  • Damit wird der Grundsatz der Einzelbewertung durchbrochen.

Der Ansatz von Festwerten kommt zum Beispiel in der Industrie und im Gewerbe für Werkzeugsätze oder im Hotel- und Gastgewerbe für Bettwäsche, Geschirr etc. in Betracht.

  • Nach § 209 UGB muss mindestens alle fünf Jahre eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden.

Ergibt sich dabei eine wesentliche Änderung des mengenmäßigen Bestandes, so ist der Wert entsprechend anzupassen (bei Verringerung abzuschreiben, bei Vermehrung zu erhöhen).

Das Festwertverfahren wird in FreeFinance nicht automatisch unterstützt.

Weitere Details rund um die Abschreibung und die Vorgehensweise in FreeFinance finden Sie direkt hier

Absetzung für Abnutzung (AfA)

Festwertverfahren: Bedingungen

Wenn sich ein Unternehmen bei einer bestimmten Gruppe von Anlagengegenständen für die Festwertmethode entschieden hat, dann bleibt es an diese Methode gebunden.

Um das Festwertverfahren anwenden zu können, müssen Unternehmen bestimmte Bedingungen erfüllen.

  • Der Bestand muss regelmäßig erneuert werden, was bedeutet, dass kontinuierlich neue Güter angeschafft werden, um den festgesetzten Bestand zu erhalten.

Des Weiteren darf der Gesamtwert dieses Bestandes nicht von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen sein.

  • Außerdem müssen die Vorräte einer relativ geringen Wertschwankung unterliegen.

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, können Unternehmen das Festwertverfahren nutzen. In der Praxis bedeutet dies, dass beispielsweise ein Unternehmen, das regelmäßig Rohstoffe benötigt, diese als Festwert in der Bilanz ansetzt und nur die Kosten für den Ersatz der verbrauchten Rohstoffe als Aufwendungen verbucht.

  • Auf diese Weise bleibt der Wert des Bestandes in der Bilanz konstant, während die tatsächlichen Ausgaben flexibel erfasst werden.

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Fragen und Antworten

Das Festwertverfahren wird angewendet, wenn ein Unternehmen einen konstanten Bestand an bestimmten Gütern benötigt, der regelmäßig aufgefüllt werden muss und keine wesentlichen Wertschwankungen unterliegt.

  • Häufig wird das Festwertverfahren in Branchen wie in der Industrie und im Gewerbe für Werkzeugsätze oder im Hotel- und Gastgewerbe sowie in der Landwirtschaft verwendet, wo große Mengen gleichartiger Güter erforderlich sind.

Das Festwertverfahren bietet mehrere Vorteile. Es vereinfacht die Buchhaltung erheblich, da keine regelmäßigen Neubewertungen und Abschreibungen erforderlich sind.

  • Dies führt zu einer stabileren Bilanzierung, da die Bestände konstant bewertet bleiben, was die Finanzberichterstattung klarer macht.

Zudem ermöglicht es eine bessere Kontrolle und Nachverfolgung der tatsächlichen Ausgaben, da die Erhaltungskosten direkt als laufende Aufwendungen verbucht werden.

Quellen