Verbindlichkeiten entstehen, wenn ein Unternehmen finanzielle Verpflichtungen eingeht. Verbindlichkeiten repräsentieren die Schulden des Unternehmens, während Forderungen ausstehendes Geld darstellen, dass das Unternehmen noch erhalten soll.
Verbindlichkeiten ⇒ einfach erklärt
Zum Inhalt dieses Artikels
Verbindlichkeiten – auf einen Blick
Die 4 wichtigsten Fakten zu Verbindlichkeiten
Definition: |
Geldbeträge, die ein Unternehmen anderen Parteien schuldet und zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückzahlen muss |
Unterscheidung: | |
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Arten: |
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Verbindlichkeiten: Übersicht
Verbindlichkeiten sind Schulden oder finanzielle Verpflichtungen, die ein Unternehmen gegenüber Dritten hat.
- Diese können Lieferanten, Kreditgeber, Mitarbeiter oder staatliche Stellen umfassen.
Unter Verbindlichkeiten versteht man auch Forderungen eines Gläubigers (Kreditor) gegenüber einem Schuldner. Dieser befindet sich daher anhand der Verbindlichkeiten in einem Schuldverhältnis dem Gläubiger gegenüber.
- Im Gegensatz zu Rückstellungen sind bei Verbindlichkeiten der Betrag sowie das Fälligkeitsdatum exakt definiert.
Das Gegenteil von Verbindlichkeiten sind Forderungen. Wenn bei einem Unternehmen eine Verbindlichkeit entsteht, muss daher bei einem anderen Unternehmen eine Forderung in gleicher Höhe verbucht werden.
Einteilung der Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden je nach ihrer Laufzeit in kurz-, mittel- oder langfristige Verbindlichkeiten eingeteilt.
- Kurzfristige Verbindlichkeiten, müssen innerhalb eines Jahres oder weniger zurückgezahlt werden.
Diese umfassen typischerweise Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, kurzfristige Kredite, Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten sowie kurzfristige Steuerschulden.
- Langfristige Verbindlichkeiten hingegen haben eine Fälligkeit von mehr als einem Jahr. Hierzu zählen langfristige Darlehen, Anleihen, Hypotheken und Leasingverträge.
Sie sind oft Teil einer langfristigen Finanzierungsstrategie und dienen zur Beschaffung von Mitteln für Investitionen in langfristige Vermögenswerte wie Gebäude, Ausrüstungen und Technologien.
Verbindlichkeiten: Arten
Des Weiteren können Verbindlichkeiten in unterschiedliche Zeithorizonte und Funktionsbereiche unterteilt werden.
Die wichtigsten Unterscheidungen betreffen dabei folgende:
Anleihen
Anleihen betreffen vor allem große Kapitalgesellschaften, die z.B. Wandelschuldverschreibungen, Optionsanleihen sowie Genussscheine ausgeben.
Verbindlichkeiten gegenüber Banken
Verbindlichkeiten gegenüber Banken entstehen, wenn ein Unternehmen finanzielle Mittel von Banken aufnimmt, sei es in Form von Darlehen, Krediten oder anderen Finanzierungsvereinbarungen.
- Bei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zum Bilanzstichtag, die tatsächlich in Anspruch genommene Darlehen entscheidend.
Angenommen, ein Unternehmen hat von seiner Hausbank einen Kredit in Höhe von 50.000 Euro erhalten. Zum Bilanzstichtag hat das Unternehmen jedoch nur 30.000 Euro tatsächlich abgerufen.
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In diesem Fall werden nur die 30.000 Euro, die das Unternehmen tatsächlich verwendet hat, als Verbindlichkeit in der Bilanz erfasst.
Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferungen
Diese Art von Verbindlichkeit entsteht, wenn eine Dienstleistung oder Ware zugekauft wird und der dafür ausgewiesenen Betrag bislang nicht entrichtet wurde
- Üblicherweise werden Verbindlichkeiten aus Leistung oder Lieferung auch als „Zielkauf“ definiert, da das Kapital für die Leistung oder Ware erst zu einem bestimmten Stichtag in der Zukunft aufgebracht werden muss.
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen ergeben sich, wenn ein Unternehmen von einem Kunden eine Anzahlung für eine Dienstleistung oder Ware bereits erhalten hat, die Leistung aber noch nicht erbracht bzw. die Ware noch nicht geliefert worden ist.
Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten fassen alle Bereiche zusammen, die in anderen Kategorien nicht explizit definiert sind.
- Darunter fallen Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt, Sozialabgaben oder etwa ausständige Zinszahlungen.
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Fragen und Antworten
Was sind Verbindlichkeiten?
Verbindlichkeiten sind finanzielle Verpflichtungen bzw. Schulden, die ein Unternehmen gegenüber anderen Parteien hat, wie z.B. Kredite, unbezahlte Rechnungen oder Steuerschulden.
- Sie sind wichtig, weil sie Auskunft über die finanzielle Lage des Unternehmens geben und beeinflussen, wie es seine finanziellen Verpflichtungen erfüllt.
Durch eine genaue Verwaltung dieser Verpflichtungen kann ein Unternehmen seine Liquidität sicherstellen.
Was ist der Unterschied zwischen Verbindlichkeiten und Forderungen?
Verbindlichkeiten repräsentieren die finanziellen Verpflichtungen eines Unternehmens gegenüber Dritten, die zurückgezahlt oder erfüllt werden müssen.
Forderungen hingegen sind finanzielle Ansprüche, die ein Unternehmen gegenüber anderen Parteien hat, die Geld schulden oder zahlungspflichtig sind.
- Forderungen werden in der Bilanz als Aktiva ausgewiesen.
Zusammengefasst: Verbindlichkeiten sind das Geld, das ein Unternehmen anderen schuldet, während Forderungen das Geld sind, dass das Unternehmen von anderen noch erhalten soll.
Quellen
- Gesamte Rechtsvorschrift für Unternehmensgesetzbuch (UGB):
Tagesaktuelle Fassung im RIS