Bewertung von Vorräten & Verbrauch ⇒ einfach erklärt

Vorräte und Verbrauch können mit diversen Methoden zur Bestimmung von Lagerbeständen ermittelt werden. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren, wie das Identitätspreisverfahren, das FIFO-Verfahren und das gleitende Durchschnittspreisverfahren.

Simone A. Mitgründerin, Entwicklung, Inhalt & Marketing
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Bewertung von Vorräten & Verbrauch – auf einen Blick

Die 4 wichtigsten Fakten zur Bewertung von Vorräten und Verbrauch

Definition:

Verschiedene Methoden stehen zur Verfügung, um den Wert von Vorräten und Verbrauchsgütern zu ermitteln

Bewertungsmethoden: 
  • Identitätspreisverfahren
  • gleitendes Durchschnittspreisverfahren
  • FIFO-Verfahren (First-in, First-out)
Pflicht zur Identitätsbewertung:

Identitätspreisverfahren muss angewendet werden, wenn nicht möglich:

  • FIFO-Verfahren oder
  • gleitendes Durchschnittspreisverfahren
Auswirkungen:

Bewertungsverfahren

Es gibt viele unterschiedliche Bewertungsverfahren für Vorräte und Verbrauch. Im Folgenden werden die wichtigsten erläutert.

Beim Identitätspreisverfahren wird jedes Wirtschaftsgut mit seinen Anschaffungskosten bewertet.

Bei diesem Verfahren wird mit der Bewertung des Verbrauchs und des Endbestands, d.h. der tatsächliche Einstandspreis, zugrunde gelegt.

  • Voraussetzung ist, dass bekannt ist, wie sich der Endbestand aus Anfangsbestand und Zukäufen zusammensetzt.

Bei gleichartigen Gütern müssen daher die einzelnen Partien getrennt gelagert oder es müssen genaue Aufzeichnungen geführt werden.

 

FIFO bedeutet „First in - First out“, das heißt, die Abfassungen werden mit dem jeweils ältesten Einstandspreis bewertet.

  • Der Endbestand wird mit dem letzten Einstandspreis oder den letzten Einstandspreisen, unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Im Verhältnis zu den anderen Bewertungsverfahren führt das FIFO-Verfahren bei steigenden Preisen zum größten Gewinn.

Beim gleitenden Durchschnittspreisverfahren muss die zeitliche Reihenfolge der Zugänge und Abfassungen bekannt sein.

  • Nach jedem Zukauf wird ein Durchschnittspreis errechnet und die nächsten Abfassungen werden mit diesem Preis berechnet.

Für die Anwendung dieses Verfahren ist das Datum bzw. die Reihenfolge der Zugänge und Abfassungen ohne Bedeutung.

Es wird der Durchschnittspreis aus dem Anfangsbestand und den gesamten Zukäufen ermittelt und die Abfassungen werden mit diesem Preis bewertet.

LIFO steht für „Last in - First out“.

  • Die Abfassungen werden mit dem jeweils letzten Einstandspreis bewertet.

HIFO steht für „Highest in - First out“ und bedeutet, dass von der Annahme ausgegangen wird, dass die Ware mit dem höchsten Einstandspreis zuerst abgefasst wird.

Eine vergleichende Gegenüberstellung der einzelnen Bewertungsverfahren zeigt, dass diese zu unterschiedlichen Ergebnissen und damit zu unterschiedlichen Gewinnen führen.

  • Der Unternehmer kann aber nicht das für ihn günstigste Bewertungsverfahren wählen, sondern muss, sofern es möglich ist, nach dem Identitätspreisverfahren bewerten.
  • Ist dieses Verfahren nicht anwendbar, so ist das FIFO-Verfahren bzw. das gleitende Durchschnittspreisverfahren anzuwenden.

Das gleitende Durchschnittspreisverfahren wird bei mengen- und wertmäßiger Führung der Lagerbuchführung mittels einer Datenverarbeitungsanlage angewandt. 

  • Die übrigen Verfahren kommen entweder überhaupt nicht, oder in Sonderfällen in Betracht.

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Fragen und Antworten

Grundsätzlich werden Vorräte zu den niedrigeren Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet.

  • Die niedrigere Bewertungsmethode wird angewandt, um den Wert der Vorräte im Jahresabschluss zu ermitteln.

Eine genaue Bewertung hilft dabei, den tatsächlichen Wert der Vorräte zu erfassen und somit die Rentabilität und die steuerlichen Verpflichtungen des Unternehmens korrekt darzustellen.

 

Es gibt verschiedene Methoden zur Bewertung von Vorräten:

  • FIFO-Verfahren (First-in, First-out)
  • LIFO-Verfahren (Last-in, First-out)
  • HIFO-Verfahren (Highest-in, First-out)
  • Identitätspreisverfahren
  • gleitende Durchschnittspreisverfahren
  • gewogenes Durchschnittspreisverfahren

Ein Unternehmen hat nicht die Freiheit, das Bewertungsverfahren, das am vorteilhaftesten erscheint, auszuwählen.

In den meisten Fällen ist man dazu verpflichtet, das Identitätspreisverfahren anzuwenden. Ist dieses Verfahren nicht anwendbar, gelten das FIFO-Verfahren oder das gleitende Durchschnittspreisverfahren als Alternativen.

Quellen

Gesamte Rechtsvorschrift für Unternehmensgesetzbuch (UGB):
Tagesaktuelle Fassung im RIS